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Mobutu-Villa in Savigny verkauft

Die Villa Mobutus in der Romandie ist unter den Hammer gekommen. Keystone Archive

Die Villa des ehemaligen zairischen Diktators Mobutu Sese Seko im Waadtland hat im zweiten Anlauf einen Käufer gefundet. Ein Schweizer hat 3,1 Mio. Franken bezahlt.

Bei einer öffentlichen Versteigerung vom 13. September hatte kein Käufer den festgesetzten Mindestpreis von 2,5 Mio. Franken für die Villa in Savigny bieten wollen. Für die zweite Runde lagen dem Konkurs- und Betreibungsamt des Bezirkes Lavaux zwei schriftliche Kaufofferten für 2,5 Mio. Franken vor. Die Villa war auf 4,25 Mio. Franken eingeschätzt worden.

Am Donnerstag fand die zweite Runde mit den beiden Kauf-Interessenten statt, wobei der Meistbietende den Zuschlag erhielt, wie beim Konkursamt zu erfahren war.

Der Käufer will sich mit seiner Familie in der ehemaligen Präsidentenvilla niederlassen.

Gesperrte Vermögenswerte

Die Villa des 1997 verstorbenen, ehemaligen Präsidenten von Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) war 1997 aufgrund eines kongolesischen Rechtshilfe-Gesuches gesperrt worden. Mobiliar und Wagenpark der Villa waren bereits im Juni unter den Hammer gekommen. Sie brachten 270’000 Franken ein.

Die Erträge aus dem Verkauf von Villa und Mobiliar kommen zu den 6 Mio. Franken an Vermögenswerten, die ebenfalls gesperrt worden waren. Abgezogen werden Kosten für Unterhalt und Bewachung des Gebäudes. Die Villa wurde seit dem 30. August Tag und Nacht von einem Sicherheitsdienst bewacht.

Damals hatte die Lausanner Gruppe «La Smala» die Villa vorübergehend besetzt. Die Globalisierungs-Gegner wollten die Räume in ein temporäres «Museum der Diktaturen» verwandeln. Zudem verlangten sie, dass ein Teil des Verkaufserlöses direkt an Bürgerinitiativen im früheren Zaire verteilt werde.

Ball bei Kinshasa

Punkto Rechtshilfe liegt der Ball zur Zeit bei der Demokratischen Republik Kongo, wie Folco Galli, Sprecher des Bundesamtes für Justiz (BJ) am Donnerstag erklärte. Sobald eine offizielle Demarche vorliege, könnte das BJ entscheiden, ob die Gelder der Republik oder den Erben Mobutus zufliessen.

swissinfo und Agenturen

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