Schweizer Diplomat August R. Lindt gestorben
Der frühere UNO-Flüchtlings-Hochkomissar und Schweizer Botschafter August R. Lindt ist am vergangenen Freitag im Alter von 95 Jahren verstorben, wie am Montag (17.04.) bekannt wurde. Lindt kämpfte auch engagiert gegen den Nationalsozialismus.
Mit August R. Lindt ist am Freitag (14.07.) in Bern im Alter von 95 Jahren eine markante Schweizer Persönlichkeit gegen Anpassertum in der Nazizeit gestorben. Von 1956-60 war Lindt Uno- Hochkommissar für Flüchtlinge.
Lindt profilierte sich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs als Mitgründer des Offiziersbundes und der Aktion nationaler Widerstand. Beide Zusammenschlüsse engagierten sich kompromisslos gegen Anpassungsgelüste an Nazi-Deutschland und gegen Verbeugungen vor brutaler Macht.
Bereits zum Kriegsende begann sein Einsatz im Dienst humanitärer Organisationen. 1945/46 war Lindt Sonderdelegierter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Berlin, dann unter anderem Schweizer Beobachter bei den Vereinten Nationen. Von 1956-60 war er Uno-Hochkommissar für Flüchtlinge.
Doch auch danach engagierte er sich im Dienste von Opfern kriegerischer Auseinandersetzungen. 1968/69 leitete er die Hilfsoperationen des IKRK in Biafra(Nigeria). Dazu schrieb er später das Buch «Generale hungern nie».
Auch als Botschafter hat Lindt Karriere gemacht. Er war in den sechziger Jahren Schweizer Botschafter in den USA, der Sowjetunion und in Indien. Seit 1970 lebte er im Ruhestand. 1987 engagierte er sich in einem Komitee, das gegen die Verschärfung des Asylgesetzes kämpfte.
swissinfo und Agenturen

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