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Selbstüberschätzung beim Flussschwimmen kann tödlich enden

(Keystone-SDA) Bern – Noch bevor das Wetter echte Frühlingsgefühle auslöst, warnt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) vor Sommerspass-Gefahren: Hauptursache für Todesfälle beim See- und Fluss-Schwimmen seien Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung, Opfer oft junge Männer.
Im Schnitt sterben in der Schweiz 46 Personen im Jahr in offenen Gewässern. Darunter seien Männer im Alter zwischen 15 und 24 Jahren überdurchschnittlich vertreten, wie die bfu mitteilte. Ihr Ertrinkungsrisiko sei doppelt so gross wie ihr Anteil an der Bevölkerung, wie statistische Auswertungen ergeben hätten.
Die Unfälle sind laut bfu «in der Regel nicht auf mangelndes Können zurückzuführen»; die wenigsten tödlich Verunfallten hätten schlecht oder gar nicht schwimmen können. Meist hätten sie sich selbst überschätzt oder die Gefahren falsch eingeschätzt.
So belastet etwa kaltes Wasser den Organismus stark. Unbekannte Gewässer bergen eigene Gefahren wie Strömungen. Auch ein kurzes Unwohlsein wegen Unterzuckerung kann fatal sein. Alle diese Risiken gelten auch für geübte Schwimmerinnen und Schwimmer. Ganz abzuraten ist von Alkohol und Drogen, auch wenn dazu keine exakten Daten vorliegen.
Von den im Zehnjahresdurchschnitt knapp 200 tödlichen Sportunfällen im Jahr machen laut einer bfu-Studie Stürze aus der Höhe mit gut der Hälfte den grössten Anteil aus. Mit knapp einem Viertel liegen die Ertrinkensunfälle schon an zweiter Stelle. Davon sind 80 Prozent männlich.
Neun von zehn «Ertrinkungs-Unfälle» passieren in Seen, Flüssen und anderen offenen Gewässern. Neben dem eigentlichen Schwimmen und Baden ist der bfu auch eine hohe Zahl Ertrunkener bei den diversen Arten von Bootssport aufgefallen: Dabei trügen nicht alle eine Rettungsweste.

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