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Suche nach neuen Wegen im Kampf gegen den Hunger

(Keystone-SDA) Rom – Der UNO-Welternährungsausschuss sucht in dieser Woche in Rom neue Wege im Kampf gegen Hunger und Unterernährung. Vertreter von Regierungen, Zivilgesellschaft und der UNO erörtern seit Montag, wie die Versorgung auch in längeren Krisen verbessert und massive Preisschwankungen eingedämmt werden können.
Der Chef der UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), Jacques Diouf, warnte zu Beginn des einwöchigen Treffens in der italienischen Hauptstadt, dass weltweit 30 Staaten aufgrund ernsthafter Nahrungsmittelknappheit auf Nothilfe angewiesen seien. Diouf beklagte die zunehmende Instabilität des Handels mit Nahrungsmitteln auf dem Weltmarkt.
Zahlreiche Fachminister werden auf der Tagung am FAO-Hauptsitz erwartet. Die Schweiz ist mit Hans-Jörg Lehmann, dem ständigen Vertreter der Schweiz bei der FAO, und einem Experten des Bundesamtes für Landwirtschaft, präsent.
Regeln gegen die SpekulationEntwicklungshilfeorganisationen fordern vor allem die Eindämmung von Nahrungsmittelspekulationen und verbindliche Regeln für den Kauf von Anbauflächen in armen Ländern.
Die Hilfs- und Entwicklungsorganisation Oxfam hat «Land Grabbing» von Investoren als ein zentrales Thema ausgemacht: «Allein in den letzten beiden Jahren wurden 45 Millionen Hektaren in armen Ländern aufgekauft», hält Oxfam fest. Das entspricht etwa der Grösse Schwedens.
Die bislang geplanten Regeln der FAO und der Weltbank reichten angesichts der Folgen von «Land Grabbing» für die Armen nicht aus, erläuterte Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale.
«Vereint gegen den Hunger»Die internationale Gemeinschaft will die Zahl der Hungernden bis zum Jahr 2015 halbieren. Derzeit leiden nach Angaben der FAO weltweit rund 925 Millionen Menschen an Unterernährung.
In die Arbeitswoche des neu gegründeten Ernährungsausschusses fällt am Freitag der Welternährungstag 2010. Die FAO und ihre Schwesterorganisationen WFP und IFAD stellen ihn unter das Motto «Vereint gegen Hunger». Hauptredner wird der ruandische Präsident Paul Kagame sein, wie die FAO in Rom ankündigte.

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