Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen, liebe Auslandschweizer
In Luzern ist ein Senior verstorben. Fünf Tage zuvor hat die Person als eine der ersten im Land eine Corona-Impfung bekommen. Der Fall füllt erwartungsgemäss die Kommentarspalten der Online-Zeitungen, obwohl noch nicht bekannt ist, woran die Person letztlich gestorben ist.
Herzliche Grüsse aus dem verschneiten Grindelwald
Erst die Spritze, dann das Vergnügen: Dürfen Unternehmen Nicht-Geimpfte ausschliessen?
Spanien hat mit seinem Plan, ein Register für Nicht-Geimpfte einzuführen, auch in der Schweiz eine aufgeregte Debatte ausgelöst: Wie soll man mit Leuten umgehen, die sich nicht impfen wollen?
Zwar will die Eidgenossenschaft von einem entsprechenden Register absehen, wie Vertreter den Medien versicherten. Es stellt sich aber die Frage: Dürfen Unternehmen zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften unterscheiden – dürfen etwa Restaurants Leuten den Zutritt verweigern, wenn sie keinen Impfnachweis erbringen?
Laut Staatsrechtlerin Eva Maria Belser wäre das rechtlich möglich, wie sie gegenüber den Kollegen von SRF News erklärt. Im Moment weise vieles darauf hin, dass es in Richtung eines indirekten Impfzwangs gehe.
- Lesen Sie hier das InterviewExterner Link mit Staatsrechtlerin Belser.
- CVP-Nationalrätin Ruth Humbel schlägt in der Luzerner ZeitungExterner Link eine Art Immunitätsausweis vor.
- Die Swiss erwartet, dass gewisse Länder bei der Einreise einen Impfnachweis verlangen. Für das Flugpersonal käme das einer Impfpflicht gleich, wie die SonntagsZeitung schreibtExterner Link. (Paywall)
- Das hat Spanien geplant. Hier geht’s zum Beitrag der NZZExterner Link. (Paywall)
- Mehr zum Thema Corona-Impfung erfahren Sie in unserem laufend aktualisierten Covid-Beitrag zur Lage in der Schweiz.
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Parlamentarierinnen und Parlamentarier nennen sich gerne Volksvertreter. Aber sind sie das wirklich?
Im ersten Moment klingt es nach einer ziemlich wirren Idee, Teile des Parlaments per Losentscheid zu wählen. Denn: Was hat Zufall mit Demokratie zu tun?
Wenn man sich allerdings die aktuelle Zusammensetzung zum Beispiel der schweizerischen Bundesversammlung anschaut, merkt man: So wirklich repräsentativ ist die nicht. Frauen sind in beiden Kammern nach wie vor in der Minderheit, obwohl sie in der Gesellschaft eine Mehrheit stellen. Zudem sind Akademikerinnen und Akademiker über-, andere Minderheiten wie Menschen mit Migrationshintergrund, Behinderte und Alleinerziehende dagegen untervertreten.
«Parlamente vermitteln ein verzerrtes Bild der Bevölkerung und ihrer Probleme«, sagt deshalb die Politologin Hélène Landemore. Das Losverfahren könnte hier erreichen, was Wahlen offenbar nicht gelingt: Die Durchschnittsbevölkerung besser zu repräsentieren.
- Lesen Sie hier das Interview mit der Französin, die an der US-Hochschule Yale lehrt.
- Wie gut ist die Schweizer Demokratie: Unser Fokus gibt Antworten.
Ein Schweizer Ehepaar missbraucht in Indien Kinder und entkommt trotz Verurteilung in die Heimat.
Es ist eine furchtbare Geschichte: Über Jahre hat ein Schweizer Ehepaar in Indien und anderen Ländern Kinder missbraucht. Nach der Verhaftung und Verurteilung in Indien kam es auf Kaution frei und setzte sich in die Schweiz ab. Nun könnten grenzüberschreitende juristische Probleme den beiden helfen, erneut einer Strafe zu entgehen.
Menschen mit pädophilen Absichten profitierten von den Unterschieden zwischen den Strafverfolgungssystemen, warnt Tamara Parham von der Stiftung Kinderschutz Schweiz.
Besonders erschreckend ist die Arroganz, mit der die beiden damals offenbar aufgetreten sind. So soll der Ehemann bei der Verhaftung gesagt haben, er mache das seit elf Jahren und wisse, wie er wieder rauskomme. Das erzählt die indische Kinderschutzaktivistin Sangeeta Punekar, die damals dabei war.
- Erfahren Sie hier mehr über den tragischen Fall.
- Seit 1960 setzt sich das Schweizer Hilfswerk Terre des Hommes für die Kinder dieser Welt ein. Hier geht’s zum Portrait anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums.
Vor den Toren der Stadt Bern treibt eine Wölfin seit Wochen ihr Unwesen.
In der bergigen Region des Gantrischs, nur wenige Kilometer von der Bundesstadt entfernt, hat in den letzten Wochen eine Wölfin mehrere Schaffe gerissen. Sie soll sich auf ihren Streifzügen bis in die Agglomerationsgemeinde Köniz vorgewagt haben.
Die betroffenen Bauern fordern nun bessere Schutzmassnahmen. «Gegenwärtig sind die Voraussetzungen für einen Abschuss nicht erfüllt«, heisst es seitens des Kantons gegenüber der Zeitung «Der Bund».
Erst Ende September hat sich die Schweiz in einer Abstimmung zum neuen Jagdgesetz für den umfassenden Schutz des Grossraubtiers ausgesprochen. Besonders im Mittelland und in der Westschweiz geniesst Meister Isegrim grosse Unterstützung.
- Beide grossen Hauptstadt-Zeitungen, BundExterner Link und Berner ZeitungExterner Link, schreiben über die Wölfin in der Agglomeration (Paywall).
- Die Bauernzeitung berichtete im November über eine Wolfsichtung in OberscherliExterner Link. Vom Dorf bis zur Stadtgrenze sind es keine 7 Kilometer.
- Unsere Berichterstattung zur Abstimmung über das neue Jagdgesetz.
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