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Verkehr

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen, liebe Auslandschweizer

In der Kleinstadt, in der ich wohne, gibt es eine spezielle Strasse: Die Fussgängerstreifen wurden abgeschafft, neu dürfen Fussgänger die Strasse überall queren – Autos haben jedoch Vortritt. Zu Stosszeiten gleicht die Szenerie deshalb einem Leichtathletik-Start, weil Gruppen von Fussgängern den richtigen Moment abwarten, um über die Strasse zu rennen. Obwohl nur Fitte es so über die Strasse schaffen, setzt auch die Stadt Zürich neu auf dieses Konzept. Die Stadt- und Verkehrsplanung in der Schweiz verändert sich merklich – und spaltet die Gemüter.

Herzliche Grüsse

Grafik
Stadt Zürich Buero

Begrünte Begegnungszonen statt Parkplätze, Tempo 30 überall, dafür E-Trottinette zum Ausleihen: Schweizer Städte richten die Verkehrsplanung auf Klimaschutz aus.

Bis in 20 Jahren soll in Winterthur auf allen Strassen Tempo 20 oder 30 gelten. In anderen Städten existieren ähnliche Pläne.

«Für den öffentlichen Verkehr ist das ein Albtraum», schreibt CH Media. Denn das Tempo-Limit würde auch für Trams und Busse gelten.

Der Trend geht in Richtung autofreie Stadt. Lausanne beispielsweise will bis 2030 benzin- und ­dieselbetriebene Autos aus der Stadt verbannen und den motorisierten Individualverkehr halbieren.

Sommaruga im Senegal
Keystone / Anthony Anex

Bleiben wir beim Thema Klima, das die Schweizer Medien auch in diesen Tagen stark beschäftigt.

SRF berichtet, Umweltministerin Simonetta Sommaruga treibe Klimaprojekte in Afrika unbeirrt voran, obwohl das CO2-Gesetz kürzlich an den Urnen verworfen wurde.

Die Schweiz hat mit Senegal das dritte bilaterale Klimaschutz-Abkommen unterzeichnet. Der Deal lautet folgendermassen: Die Schweiz investiert in senegalische Klimaschutz-Projekte – zum Beispiel in den Bau von Solaranlagen – und kann sich die C02-Reduktionen anrechnen lassen.

Laut NZZ will derweil die EU Treibstoff und Heizöl über den Emissionshandel verteuern und riskiert damit eine europaweite Gelbwesten-Bewegung. Von höheren Treibstoffabgaben sind Bürgerinnen und Bürger auf dem Land typischerweise stärker betroffen – was uns zum nächsten Thema bringt, nämlich dem Stadt-Land-Graben.

Landschaft
© Keystone / Gaetan Bally

Überrascht Sie das? Der Stadt-Land-Graben ist in der Schweiz kleiner als in anderen Ländern.

Das Leben der Stadt- und der Landbevölkerung unterscheidet sich in vielen Ländern fundamental. Dies zeigt sich dann auch bei Wahlen und Abstimmungen.

Dieser Stadt-Land-Graben ist in der Schweiz jedoch weniger ausgeprägt als in anderen Ländern, wie meine Kollegin Pauline Turuban anhand von Daten und Fakten zeigt.

Gründe sind unter anderem: Dezentralisierung der politischen Macht, kein «digitaler Graben» zwischen Land und Stadt sowie die Kleinräumigkeit der Schweiz.

Mehr

Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Pauline Turuban

Wie gross ist der Stadt-Land-Graben dort, wo Sie leben?

Stellen Sie in Ihrem Wohnland grosse Unterschiede in den Lebensstilen und im Abstimmungsverhalten zwischen Stadt- und Landbevölkerung fest?

4 Kommentare
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Play Suisse
Keystone / Alexandra Wey

Diese Neuigkeit könnte auch für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer mit engen Beziehungen in die Schweiz interessant sein: Play Suisse ist auch aus dem EU-Raum zugänglich.

Die Streaming-Plattform der SRG (zu der auch SWI swissinfo.ch gehört) ist neu für alle mit Schweizer Wohnsitz auch aus dem EU-Raum zugänglich. Wer eine Schweizer Mobiltelefonnummer hat, kann in den Einstellungen den Zugang freischalten.

Das geht so:

1. Einstellungen öffnen
2. «Zugang freischalten» wählen
3. Schweizer Mobiltelefonnummer und
Postleitzahl des Schweizer Wohnorts eingeben
4. SMS-Code eintragen
5. Fertig!

Meine persönlichen Tipps auf Play Suisse: «Die vierte Gewalt» zeigt, wie sich der Journalismus durch das Internet verändert hat. «Verarmung durch Scheidung» erzählt anhand konkreter Beispiele, dass sich manche Menschen in der Schweiz eine Trennung finanziell nicht leisten können.

Besonders eindrücklich finde ich «Chris The Swiss»: Mitten in den Jugoslawienkriegen wurde der junge Schweizer Journalist Chris ermordet aufgefunden. Jahre später geht seine Cousine mit einem Dokumentarfilm den Geschehnissen nach.






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