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Frau, die #Metoo auf ein weisses Blatt schreibt

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen, liebe Auslandschweizer

Als hätte es #metoo nie gegeben: Dem ehemaligen Chefredaktor des angesehenen "Magazin" des Tamedia-Verlag wird Mobbing vorgeworfen. Eine Journalistin hat 15 Jahre Mobbing dokumentiert. Was wir von der Situation wissen.

Mit besten Grüssen

Frau, die #Metoo auf ein weisses Blatt schreibt
Keystone / Christophe Petit Tesson

Das «Magazin» von Tamedia, dem grössten privaten Schweizer Medienhaus, wurde eineinhalb Jahrzehnte von einem mutmasslich mobbenden Chefredaktor geleitet.

Mit brillanten Recherchen und guten Geschichten gilt das «Magazin» als eine Art Olymp in der Medienlandschaft Schweiz.

Finn Canonica war von 2007 bis 2022 Langzeit-Chefredaktor des Mediums, das unter anderem in den «Magglingen-Protokollen» die unerträgliche und verstörende Erniedrigung junger Kunstturnerinnen durch ihre Trainer:innen publik gemacht hatte. Redaktionsintern soll es eine frauenverachtende Unkultur gegeben haben, die erst jetzt, nach 15 Jahren, öffentlich wurde.

Anuschka Roshani, die Ende 2022 als Magazin-Redaktorin entlassen worden war, hat nun ihre Erfahrungen geschildert – zuerst im deutschen Magazin «Der Spiegel». 2021 hatte sie die Missstände intern vorgebracht, fühlte sich dann aber vom Verlag nicht ernst genommen. Die Tamedia AG führte dann eine interne Untersuchung durch, die die Vorwürfe nach Unternehmensangabe überwiegend nicht bestätigt habe.

Seit Freitag haben auch andere ehemalige Magazin-Autor:innen die Vorwürfe bestätigt.

Der Anwalt von Finn Canonica weist die Vorwürfe vehement zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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Nationalrat Fabio Molina überreicht Taiwans Präsidentin ein Geschenk
Keystone / Makoto Lin/taiwan Presidential O

Schweizer Parlamentarier:innen besuchen Taiwan, die Vorzeigedemokratie Asiens. Das sorgt für Kritik.

Taiwan ist ein «Demokratie-Wunder»: Die Insel in Südostasien hat sich in den drei Jahren von 2020 bis 2022 im Demokratie-Index der britischen «The Economist» von Platz 33 auf Rang 8 katapultiert. Das also in den Jahren der Pandemie.

Zwar ist die Demokratie weltweit so stark unter Druck wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Doch unter den Politiker:innen demokratischer Länder wird Taiwan selten erwähnt. Aus Furcht vor der harschen Reaktion Chinas, das die Insel bis 2049 zurückholen will, notfalls mit Krieg.

Die fünf Nationalrät:innen des Schweizer Parlaments, die heute Morgen in Taipeh von Taiwans Präsidentin empfangen worden sind, lassen sich durch solche Kritik, insbesondere auch jener der chinesischen Botschaft in Bern, nicht abhalten.

«Es ist von enormer Bedeutung, dass wir weltweit für den Multilateralismus und Demokratie einstehen sowie den Dialog unter den Völkern suchen. Genau das versuchen wir, in den nächsten Tagen in Taiwan zu machen», sagte Fabio Molina, sozialdemokratischer Nationalrat und Co-Präsident der Parlamentarischen Freundschaftsgruppe Schweiz-Taiwan.

Studentin aus China liest eine Studie
swissinfo.ch

Jetzt zu China: Die Schweiz war Peking beim Aufstieg zur Weltmacht nützlich. Auch als Drehscheibe für Spionage.

Das grosse China war der kleinen Schweiz gemäss Diplomat:innen stets sehr gewogen. Dies weil Bern die Nase ganz vorne hatte, als es um die Anerkennung von Maos China als neuem Nationalstaat ging.

Doch die Nostalgie wird von einer Gegenwart überlagert, die eine nüchterne, sicherheitspolitische Beurteilung erfordert.

Dies ist nicht nur die Haltung des Nachrichtendienstes des Bundes, sondern auch von Historikerin Ariane Knüsel.

Die Schweiz müsse bei den bestehenden Kooperationen in den Bereichen Forschung und Lehre an Schweizer Unis genau hinschauen, sagt sie.

Dies insbesondere in sensiblen Bereichen wie der Hochtechnologie oder bei Forschungsprojekten über Menschenrechtsverletzungen in China.

«Die nachrichtendienstliche Rolle von chinesischen Studierenden ist während Jahrzehnten unterschätzt worden«, sagte Knüsel. Disclaimer: Das Bild oben ist ein Themenbild.

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Was könnte die Schweiz anders machen, um russische Vermögenswerte einzufrieren?

Braucht die weltgrösste Offshore-Vermögensverwalterin rechtliche Reformen, um internationale Sanktionen besser durchzusetzen?

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Gemüsefeld vor städtischen Hochhäusern
© Keystone / Martial Trezzini

Die Städte sind in der Schweiz politisch ins Hintertreffen geraten. Jetzt wollen sie mehr Gewicht.

Die Bundesratswahlen von letztem Dezember zeigten die Kluft klar deutlich: Von den sieben Bundesrät:innen wohnt niemand in einer der grösseren Städte des Landes.

Dabei lebten rund zwei Drittel der Menschen in der Schweiz in städtischen Gebieten, so der Direktor des Schweizerischen Städteverbands.

Die Städte, die in den letzten Jahren gegenüber den Kantonen in Bundesbern stark an Einfluss eingebüsst haben, wollen sich dort nun mehr Gehör verschaffen. Unter anderem mit Doppelmandaten von Mitgliedern von Stadtregierungen. Heute ist ihnen oft verboten, gleichzeitig auch im Schweizer Parlament zu sitzen.

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