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Schweizer Soldaten mit Fahne stehen vor dem Bundeshaus stramm

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Die Schweizer Armeeministerin Viola Amherd war nicht an der Münchner Sicherheitskonferenz. Aber die Schweiz will ihre Kooperation mit der Nato vertiefen, wie Markus Mäder, Staatssekretär für Sicherheitspolitik, vor Ort zu SWI sagte. Nur: Setzt Amherds Abwesenheit dafür das richtige Signal?

Beste Grüsse aus Bern

Ein Batallion der Schweizer Armee bei einer Übung
Die Schweiz profitiert von der NATO. Kann die NATO von der Schweiz profitieren? KEYSTONE

Man wolle die militärische Koordination mit ihren Nachbarstaaten verbessern: Das war die Message der Schweiz in München.

Es war sein erster Auftritt auf der grossen Bühne als Staatssekretär für Sicherheitspolitik, und gleich musste er seine Chefin vertreten: Markus Mäder war an der Münchner Sicherheitskonferenz der höchste Schweizer.

Dabei zeigte sich Mäder als Pragmatiker. Im Rahmen der Stärkung des Dialogs mit der Nato wolle die Schweiz «die Interoperabilität ihrer Armee mit den Armeen der Nachbarländer stärken». Die Schweizer Armee will also primär ihre Fähigkeit zur Kooperation mit anderen Streitkräften erhöhen.

Für das Verteidigungsbündnis sei die Schweiz umgekehrt interessant, weil sie sicherstelle, dass im Herzen Europas kein Machtvakuum entstehe.

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Benjamin von Wyl

Woher schöpfen Sie Optimismus für die Demokratie?

2024 sind so viele Menschen zur Wahl aufgerufen, wie noch nie in der Geschichte der Menschheit. In dieser Situation fragen wir, aus welchen Gründen Sie doch noch Hoffnung schöpfen für die Demokratie in Ihrem Wohnland und in der Welt?

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Kleines Mädchen mit Geldmünzen
KEYSTONE/CHRISTOF SCHUERPF KEYSTONE/© KEYSTONE / GAETAN BALLY

«Ich war eigentlich noch ein Kind, hatte aber den Stress einer Erwachsenen

Das sagt eine junge Frau, die in der Schweiz aufwuchs und dabei vor allem eines kannte: Armut.

Vian Tobal ist eines der Gesichter der Armut in der reichen Schweiz.

750’000 Menschen oder knapp 8,5% leben hier unter der Armutsgrenze. Dazu sind weitere knapp 14% der Einwohner:innen von Armut bedroht.

Seit sie 2009 mit ihren Eltern vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat Syrien in die Schweiz geflüchtet war, lebt die heute 21-jährige Vian Tobal in ständiger Sorge ums Geld.

Das hiess: Nie Spielzeug, kein Musikinstrument spielen, nicht ins Klassenlager, Jobben schon als Teenager.

Auch ihr Vater will sich nützlich machen – in einer Pizzeria. Dort wird er schamlos ausgenutzt – er kriegt einen Hungerlohn.

Dafür isst Tochter Vian in der grossen Pause manchmal ein Stück Pizza, das ihr Vater heimbringt.

Die Lage zuhause ist permanent angespannt. Vian hilft einer älteren Frau. Ihr Lohn: 20 Franken – für eine Woche. Sie sammelt gegen Geld Unterschriften und arbeitet im Tierheim. Dann im Burger King – nach dem Tag im Gymnasium.

Dort ist das Verständnis für ihre Situation nicht eben gross. Der Stress wird zu gross, sie verlässt das Gymnasium.

Jetzt, mit 21, hat Vian Tobal eine Banklehre begonnen. Von ihrem ersten Lehrlingslohn hat sie ihre Familie zu Ferien in Portugal eingeladen, den ersten überhaupt.

Kämpfer feuern im Schnee eine Mörsergranate ab
KEYSTONE

Was bringt einen Schweizer dazu, seit zwei Jahren in der Ukraine gegen die russischen Invasoren zu kämpfen?

Jona Neidhart, eigentlich in der Ausbildung zum Lehrer, kämpft seit März 2022 als Schweizer Söldner in der Internationalen Legion der ukrainischen Armee. Stationiert ist er im Osten. Also dort, wo die ukrainischen Truppen am Wochenende Awdijikwa aufgeben mussten, weil die Munition knapp wurde.

«Ich werde mit diesem Volk leiden und nötigenfalls mit ihm untergehen, wenn es sein muss», sagt der 36-Jährige im Wissen, dass er dafür in der Schweiz ins Gefängnis kommen wird – falls er überlebt.

Der gläubige Christ kämpft auch deshalb gegen die Russen, weil sie im Zweiten Weltkrieg schon seinen polnischen Urgrossvater umgebracht hatten.

riesige Baustelle an einem Berghang
KEYSTONE/© KEYSTONE / JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Im Walliser Nobelort Crans-Montana droht einem geplanten Luxusresort Ungemach.

Direkt beim Skigebiet von Crans-Montana, also dort, wo in den letzten Tagen die schnellsten Skirennfahrerinnen um Weltcup-Punkte gefahren sind, soll auf einem riesigen Grundstück das «Aminona Resort» entstehen.

Gemäss Sonntags-Zeitung müssen die Investoren noch den Klacks einer halben Milliarde Franken einschiessen, damit diese «spezielle» Location am Hang Realität wird.

Jetzt aber sind Probleme aufgetaucht. Nicht im Wallis, sondern drüben in den fernen USA. Denn die Bank, die das hübsche Sümmchen einschiessen soll, ist die russische Uralsib. Und diese steht unter den Sanktionen der USA. Sie gehört der russischen Familie Kogan.

Richtig, jenen Kogans, die in Crans mit ihrer Firma Aminona Luxury Resort and Village (ALRV) auf ihrem 50’000 Quadratmeter grossen Grundstück das Mega-Bauprojekt aufstellen wollen. Und richtig, Wladimir Kogan, der inzwischen verstorbene Gründer des Familienimperiums, war ein alter Bekannter von Wladimir Putin.

Laut dem Gemeindepräsidenten stünden «alle Signale (…) auf Grün».

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Arbeiter auf einer Strassenbaustelle

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Sollten wir bis 66 arbeiten, um die AHV zu finanzieren?

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Am 3. März stimmt die Schweiz über die schrittweise Erhöhung des Rentenalters ab. Was denken Sie: Ist diese Erhöhung notwendig oder nicht? Diskutieren Sie auf der Debattenplattform «dialog» mit.

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