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Eine Fussballerin im Schweizer Trikot macht ein Selfie mit Fans

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Ich hatte gestern Abend das Privileg, einen historischen Moment hautnah mitzuerleben: die erste Viertelfinal-Qualifikation des Schweizer Fussballnationalteams der Frauen.

Wie die anderen 26’387 Zuschauerinnen und Zuschauer (Frauen waren klar in der Überzahl) durchlebte ich in Genf alle Emotionen: Anspannung, Enttäuschung, Erleichterung und schliesslich pure Freude.

Als ich das Stadion verliess, dachte ich an all die Frauen, die dafür gekämpft hatten, dass Frauen auf dem Fussballplatz endlich ein Mitspracherecht haben.

Herzliche Grüsse aus Bern

Fussballerinnen in Schweizer Trikots feiern einen Sieg
Überschäumende Freude nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen des Stade de Genève, wo die Schweizer Spielerinnen mit ihrem Publikum den Einzug ins Viertelfinale feiern. Keystone / Jean-Christophe Bott

Viele konnten es kaum glauben, aber die Schweiz steht im Viertelfinale der EM. Die Nati erkämpfte sich am Donnerstagabend ein 1:1-Unentschieden gegen Finnland in einem bis zum Schlusspfiff spannenden Spiel.

Ein verrücktes Szenario! In der 79. Minute sah es noch so aus, als würden die Schweizerinnen nach einem Elfmetertor der Finninnen aus dem Heimturnier ausscheiden. In der 92. Minute war die Freude dann gross, nachdem Riola Xhemaili den Ausgleich erzielt und die Schweiz ins Viertelfinale geschossen hatte. Am Freitag, 18. Juli, trifft die Nati in Bern auf Spanien oder Italien.

«Bis zur letzten Sekunde wusste ich, dass wir ein Tor erzielen würden. Wir hatten es viel mehr verdient, und am Ende haben wir es geschafft», reagierte die aus Solothurn stammende Stürmerin Xhemaili. In Der Bund lobte Nationaltrainerin Pia Sundhage diesen Moment als «das beste Unentschieden meiner Karriere und sicherlich das spannendste».

Auch die Schweizer Presse freut sich über den Erfolg. Arcinfo hebt die «bemerkenswerte Charakterstärke» des Teams hervor. Blick freut sich über «eine junge Generation, die sich keine Grenzen setzt». Der Tages-Anzeiger bezeichnet Pia Sundhage als «Architektin des grossen Erfolgs». La Liberté beklagt sich über die Schwierigkeit, an den Buvetten im Stadion eine Wurst zu bekommen, erklärte sich nach dem Spielausgang aber als satt.

Eine Frau hält ein Tablet in die Höhe, auf dessen Rückseite ein Schweizerkreuz zu sehen ist
Die Direktorin von Economiesuisse, Monika Rühl, verteidigte heute Morgen vor der Presse die neuen bilateralen Abkommen zwischen Bern und Brüssel. Keystone / Ennio Leanza

Auch die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU sind aktuell ein Thema. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse und der Schweizerische Arbeitgeberverband haben am Freitag ihre Unterstützung für das mit der Europäischen Union ausgehandelte Vertragspaket zugesagt. Dieses befindet sich bis zum 31. Oktober in der Konsultationsphase.

«Es ist ein gutes und wichtiges Abkommen für die Schweiz, das den bilateralen Weg stabilisiert und weiterentwickelt», sagte Monika Rühl, Generaldirektorin von Economiesuisse, gegenüber RTS. Sie hob auch die konkreten Vorteile der Bilateralen III hervor, «zum Beispiel in den Bereichen Forschung, Innovation und Elektrizität», in denen «ein guter Marktzugang» vorgesehen sei.

Die Wirtschaft und die Arbeitgebenden fordern jedoch eine Umsetzung, die den Bedürfnissen der Unternehmen Rechnung trägt. Rühl betonte, dass die «Flexibilität des Arbeitsmarkts” erhalten bleiben müsse. Die meisten der zwischen den Sozialpartnern vereinbarten Massnahmen würden unterstützt, mit Ausnahme einer einzigen Massnahme, die Angestelltenvertretende vor Entlassungen schützen soll.

Die Dachorganisationen der Wirtschaft unterstützen auch die Schutzklausel in Bezug auf die Einwanderung. Sie sind der Ansicht, dass diese strikt angewandt und ihre Modalitäten unter Beteiligung der Sozialpartner eingehend geprüft werden sollten.

Menschen verschanzen sich in einer U-Bahn-Station
Ukrainerinnen und Ukrainer müssen sich regelmässig vor russischen Angriffen in Schutzräumen oder – wie hier – in U-Bahn-Stationen verschanzen. AP Photo / Evgeniy Maloletka

Wie die Zeitungen von CH Media am Freitag berichten, erlebte Nationalratspräsidentin Maja Riniker auf ihrer Reise in der Ukraine einen Drohnenangriff. Die freisinnige Politikerin lobte die Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volks.

In der Presse erzählte Maja Riniker, dass sie wegen eines Drohnenalarms zwei Stunden in einem Atombunker in der Stadt Winnyzja im Zentrum der Ukraine verbracht habe. Sie sei am Freitag um 1:30 Uhr aus dem Schlaf geweckt worden. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag erlebte die Ukraine einen schweren russischen Luftangriff, bei dem zwei Menschen starben und 22 weitere verletzt wurden.

Die Nationalratspräsidentin versichert jedoch, dass sie sich während ihrer Reise immer sicher gefühlt habe, da die meisten Treffen zwei Stockwerke unter der Erde stattfänden. «Was man aber nicht vergessen darf, ist, dass diese Situation für die Zivilbevölkerung seit fast vier Jahren andauert. Das ist eine enorme Belastung», betonte die Aargauerin.

«Die Situation ist katastrophal, aber die Menschen haben viel Kraft. Das hat mich tief berührt», sagte die Politikerin. Während ihrer Reise traf sie den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und Mitglieder des ukrainischen Parlaments. Ausserdem besuchte sie von der Schweiz finanzierte Hilfsprojekte.

Projektbild eines lichtdurchfluteten Gebäudes
Das Projekt eines neuen Gebäudes für die Schweizer Botschaft in Peking musste beerdigt werden. BLL

Das Projekt einer neuen Schweizer Botschaft in Peking ist gescheitert. Wie SRF News heute berichtet, haben die chinesischen Behörden die Baubewilligung verweigert. Der Bund verliert dadurch vier Millionen Franken.

Ein Prestigebau mit Sichtbeton und grossen Fensterfronten sollte es werden. Doch daraus wird nun nichts, wie interne Dokumente zeigen, die SRF vorliegen. China verweigerte die Baugenehmigung mit der Begründung, das Projekt entspreche nicht den Bauvorschriften.

Nach fast zehn Jahren Vorbereitungsarbeiten haben die Projektverantwortlichen das Projekt laut diesen Dokumenten heimlich beerdigt. Vier Millionen Franken an Steuergeldern wurden jedoch bereits für einen Architekturwettbewerb und die Planung ausgegeben. Darin nicht eingerechnet ist die Arbeitszeit von Bundesbeamtinnen und -beamten.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) verteidigt sich. Es behauptet, dass es üblich sei, «Anpassungen vornehmen zu müssen», da ausländische Behörden in der Regel keine Garantien vor der offiziellen Einreichung eines Genehmigungsantrags geben würden. Die Investition sei nicht verloren, da irgendwann ein neues Gebäude gebaut werden müsse.

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