

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Im heutigen Briefing begeben wir uns in die Höhe und berichten über die höchstgelegene Messstation für Radioaktivität in Europa und über Bergwanderungen, die zwar toll, aber ohne entsprechende Vorbereitung auch riskant sein können.
Berge sind auch das Thema der zukünftigen Schweizer Banknoten; die Nationalbank hat heute die sechs Finalisten bekanntgegeben. Astronomisch hoch sind schliesslich die Summen, die jedes Jahr in der Schweiz vererbt werden.
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Der Wert der in diesem Jahr vererbten Vermögenswerte dürfte mit über 100 Milliarden Franken einen neuen Rekord erreichen. Im Hinblick auf die Abstimmung über die «Zukunftsinitiative» im November zieht der Tages-Anzeiger Bilanz.
In der Schweiz sparen die Menschen tendenziell viel mehr als in anderen Ländern. Der Staat fördert dies beispielsweise durch steuerliche Anreize für die freiwillige Altersvorsorge (die so genannte «3. Säule»). Ausserdem sind die Werte von Immobilien und Aktien in den letzten Jahrzehnten viel stärker gestiegen als die Löhne. Dies erklärt den Anstieg der Erbschaften, die sich im Vergleich zu vor 30 Jahren vervierfacht haben.
Laut dem Erbschaftsexperten Marius Brülhart wird im Durchschnitt im Alter von etwa 60 Jahren geerbt. Zwei Drittel des gesamten Nachlasses gehen an zehn Prozent der Bevölkerung, das verbleibende Drittel erben die restlichen 90 Prozent. Genauer gesagt gehen 30 Prozent des Vermögens an lediglich ein Prozent der Erbinnen und Erben.
Die Erbschaftssteuern sind hingegen niedrig geblieben. Der Bund erzielt keine Einnahmen aus Erbschaften. Und auch die meisten Kantone ziehen keine besonderen steuerlichen Vorteile daraus, da sie die Erbschaftssteuer für direkte Nachkommen abgeschafft haben.
Eine Initiative der Jungsozialistischen Partei will diese Vermögen nun anzapfen, indem sie Erbschaften über 50 Millionen Franken mit 50% besteuern und die Einnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels verwenden will. Dieser Vorschlag dürfte im Vorfeld der Volksabstimmung am 30. November eine hitzige Debatte auslösen.

Bergwanderungen gehören zweifellos zu den beliebtesten Aktivitäten von Einheimischen und Feriengästen in der Schweiz. Die Kehrseite der Medaille sind Unfälle, deren Zahl laut der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt Suva erheblich zugenommen hat.
Zwischen 2009 und 2013 ereigneten sich beim Wandern durchschnittlich rund 4000 Unfälle pro Jahr. Zwischen 2019 und 2023 stieg diese Zahl auf fast 9000, selbst ohne Berücksichtigung der Zeit der Corona-Pandemie, in der die Aktivitäten in den Bergen stark zugenommen haben. Dies geht aus einer Mitteilung der Suva hervor.
In 80% der Fälle sind die Opfer gestolpert, gestürzt, ausgerutscht oder haben einen Fehltritt gemacht. Laut Suva sind die Ursachen in unzureichender Ausrüstung, Unerfahrenheit, Unachtsamkeit sowie der Überschätzung der eigenen körperlichen Fitness zu suchen.
Im Gespräch mit RTS Info betont Lise Forster von der Schweizerischen Rettungsflugwacht die Bedeutung der Vorbereitung. Eine Wanderung in den Bergen erscheine einfach und leicht zugänglich, doch dieser Eindruck könne trügerisch sein, sagt sie: «Es gibt keine absoluten Regeln, aber zu planen, sich die richtigen Fragen zu stellen und die Wettervorhersage zu konsultieren, sind alles wesentliche Elemente, bevor man loszieht.»

Auf dem Jungfraujoch an der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Wallis wurde die höchstgelegene Messstation für Radioaktivität in Europa eingeweiht.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das für die Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt zuständig ist, betont, dass die Station aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Lage in das europäische Messnetz aufgenommen wurde, das aus rund fünfzig hochempfindlichen Anlagen besteht.
Die Messungen auf über 3400 Metern Höhe ermöglichen es, Spuren eines nuklearen Ereignisses im Ausland frühzeitig zu erkennen, bevor die Radioaktivität bewohnte Gebiete erreicht. Somit können rechtzeitig Schutzmassnahmen ergriffen werden.
Die neue Station ersetzt die bisherigen Datenerfassungsflüge in grosser Höhe, die von der Tiger-Flugzeugflotte durchgeführt wurden. Die Flugzeuge werden 2027 ausgemustert.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die sechs Finaldesigns für die künftige Banknotenserie bekanntgegeben. Diese soll frühestens Anfang der 2030er-Jahre in Umlauf kommen.
«Die Schweiz und ihre Höhenlagen» lautete das Thema, an das sich die Teilnehmenden des Wettbewerbs halten mussten. Auch die Bevölkerung konnte sich zu den zwölf eingereichten Entwürfen äussern. Über 100’000 Personen nahmen an der Umfrage teil.
Die Gewinnerperson oder das Gewinnerteam wird im ersten Quartal 2026 bekanntgegeben. Anschliessend beginnt die Phase der weiteren Ausarbeitung der Vorschläge.
Laut SNB kann sich das endgültige Ergebnis deutlich von den eingereichten Entwürfen unterscheiden. Der endgültige Entscheid über das Design der zukünftigen Banknoten trifft der Bankrat.

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