Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Heute im Fokus: Blue Light Humanitarian Airlines will ab 2026 Hilfsflüge in Krisenregionen starten – schnell, unbürokratisch, neutral.
Und die FDP musste ihre Parteieinnahmen von 3,4 auf 6,6 Mio. Franken korrigieren – ein Rechenfehler mit politischer Sprengkraft.
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Eine Airline mit Schweizerkreuz auf blauem Grund will dort starten, wo andere nicht mehr fliegen: Blue Light Humanitarian Airlines soll ab 2026 Hilfsflüge in Krisenregionen anbieten – schnell, unbürokratisch und ohne Profitabsicht.
Der Genfer Unternehmer und Privatpilot Pierre Bernheim will laut NZZ mit Blue Light Humanitarian Airlines die humanitäre Luftfahrt verändern. Seine Maschinen sollen innerhalb von 72 Stunden einsatzbereit sein, Hilfsgüter, Ärzteteams oder Verletzte transportieren – und das zu Fixpreisen, rund 30% günstiger als bisherige Anbieter. Unterstützung erhält das Projekt vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), das Blue Light als «relevante Ergänzung» zur globalen Nothilfe bezeichnet. Auch der Kanton Genf lobt den möglichen Kostenvorteil für Hilfsorganisationen.
Noch steht Bernheim – ein Erbe des Uhrenfabrikanten Raymond Weil – am Anfang: Zwei Flugzeuge will er zunächst leasen, langfristig aber eine eigene Flotte aufbauen, so die NZZ. Kostenpunkt pro Maschine: rund 22 Millionen Franken. Fünf Millionen sind durch private Spenden bereits zusammengekommen, doch Zusagen von Kunden wie dem IKRK oder dem UNO-Welternährungsprogramm fehlen noch. Ab 2026 soll das erste Flugzeug starten – mit einem Schweizerkreuz auf blauem Grund als Symbol für neutrale Hilfe.
Für Auslandschweizer:innen in Krisenregionen könnte Blue Light künftig zur Lebensversicherung werden. Wenn Evakuierungen nötig sind – wie zuletzt aus Gaza oder Impfstoff geliefert werden muss, wie während der Pandemie – könnte nicht mehr die Rega oder Swiss, sondern eine eigens dafür geschaffene Schweizer Airline helfen. Bernheims Ziel: Eine neutrale Luftbrücke mit Schweizer Wurzeln – fliegende Solidarität für eine Welt im Krisenmodus.
Rechenfehler mit politischer Sprengkraft: Die FDP musste ihre Parteieinnahmen für 2024 nach oben korrigieren – von 3,4 auf 6,6 Millionen Franken. Laut Tages-Anzeiger handelt es sich um einen «Berechnungsfehler». Für die selbst ernannte Partei der Wirtschaft ist das laut einem Pressekommentar «ziemlich peinlich».
Wie alle Parteien musste auch die FDP.Die Liberalen ihre Finanzen per 30. Juni bei der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) offenlegen. Doch erst nachträglich fiel auf, dass sie über drei Millionen Franken vergessen hatte. Ob der Fehler der Partei oder der EFK auffiel, bleibt unklar – beide Seiten weichen laut Tages-Anzeiger aus. Laut FDP habe man «nicht erkannt», dass gewisse Spenden für Abstimmungskampagnen auch als Parteispenden hätten deklariert werden müssen.
Die FDP betont, sie habe den Fehler «unverzüglich» gemeldet und die Beträge doppelt erfasst – diesmal korrekt. Dennoch kratzt der Vorfall am Image einer Partei, die Transparenz und wirtschaftliche Kompetenz für sich reklamiert. Immerhin: Die Freisinnigen liegen nun mit 6,6 Millionen Franken direkt hinter der SP, die mit 8,2 Millionen weiterhin an der Spitze steht.
Der Fehler der FDP hat die Rangliste der einnahmestärksten Parteien zwar nicht verändert, sorgt aber für Diskussionen über den Umgang mit Transparenz in der Politik. Laut Tages-Anzeiger investiert die Partei derzeit rund 950’000 Franken in die Kampagne gegen die Erbschaftssteuerinitiative – so viel wie keine andere Gegnerseite. Ob die Korrektur ihrer Finanzen Auswirkungen auf das Vertrauen in die Freisinnigen hat, wird sich im laufenden Abstimmungskampf zeigen.
Die SVP will mit ihrer Initiative «Keine 10-Millionen-Schweiz» das Bevölkerungswachstum stoppen – notfalls mit dem einer Aufkündigung der Personenfreizügigkeit mit der EU. Ein direkter Gegenvorschlag der Mitte Partei hatte in der zuständigen Ständeratskommission keine Chance. Damit dürfte das Begehren laut Blick und Watson direkt vors Volk kommen – wohl schon 2026.
Die Staatspolitische Kommission des Ständerats (SPK-S) entschied weder der Initiative noch einem Gegenvorschlag zu folgen. Laut Watson befürchtet die Mehrheit, ein direkter Gegenvorschlag würde «ein falsches Signal senden». Den Herausforderungen von Zuwanderung und Bevölkerungswachstum müsse «mit anderen Massnahmen begegnet werden».
Die Mitte wollte die Initiative mit einem eigenen Vorschlag abfedern. Parteichef Philipp Matthias Bregy warnte in den Tamedia-Zeitungen, es wäre «ein grosser politischer Fehler, die Stimmung in der Bevölkerung nicht ernst zu nehmen». Doch in der 13-köpfigen Ständeratskommission fand die Idee ebenso wenig Unterstützung wie im Nationalrat in der vergangenen Herbstsession.
Die SVP fordert, dass die Schweizer Bevölkerung bis 2050 zehn Millionen nicht überschreiten darf. Wird die Marke von 9,5 Millionen erreicht, sollen Bund und Parlament Gegenmassnahmen ergreifen – bis hin zur Kündigung der Personenfreizügigkeit. Für die Mehrheit der Kommission ist das zu riskant: Sie will den bilateralen Weg zur EU und den Zugang zu Fachkräften nicht gefährden.
In Schweizer Städten gibt es erstmals mehr Kita-Plätze als Kinder. Was nach einem Erfolg klingt, wird für viele Einrichtungen zur Existenzfrage – und für Eltern ist es kein Grund zur Freude. Der Markt konsolidiert sich, kleine Anbieter verschwinden, grosse Ketten übernehmen.
Wo früher Wartelisten lang waren, bleibt heute mancher Platz leer. Sinkende Geburtenzahlen und über Jahre grosszügige Anschubsubventionen haben in Städten wie Zürich ein Überangebot geschaffen. Laut den Zeitungen von CH Media liegt die Versorgungsquote dort bei über 97% – ein Rekord. Kitas kämpfen nun um jedes Kind, besonders kleine Träger geraten unter Druck.
Marktführer wie Globegarden, Pop e Poppa oder Small Foot wachsen weiter. Sie übernehmen kleinere Betriebe, die sich die steigenden Lohn- und Administrationskosten nicht mehr leisten können. «Der Markt konsolidiert sich», sagt Alexandra Hochuli, Co-Geschäftsführerin der ZFV-Kita-Tochter Kimi Krippen AG.
Was nach Effizienz klingt, bedeutet nicht automatisch bessere Betreuung. Laut Branchenvertreter:innen könne ein Qualitätsverlust drohen, wenn Rendite wichtiger wird als Pädagogik. Für Eltern steigt die Unsicherheit: Kitas schliessen oder wechseln Trägerschaften, während Gebühren hoch bleiben. Zürich ist dabei nur der Anfang – der harte Wettbewerb dürfte bald landesweit spürbar werden.
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