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Töfffahrer leben gefährlich – bfu startet Kampagne

(Keystone-SDA) Bern – Motorradfahren ist immer beliebter, bleibt aber gefährlich. 3 von 10 Verkehrstoten sind Töfffahrer – im Jahr etwa 90. Ihr Risiko, schwer oder tödlich zu verunfallen ist 20 mal höher als das von Autoinsassen. Die Unfallverhütungsstelle startet darum eine Kampagne.
Ansetzen wollen die Experten unter anderem bei der Ausbildung. Diese muss nicht die Lenkerinnen und Lenker der schnellen Zweiräder erfassen, hiess es an einem Forum der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) in Bern. Auch die Lenkenden von möglichen Kollisionsfahrzeugen müssen sich der Zweiradfahrer bewusst sein.
Die Unfälle mit Motorrädern gingen in den 1980er und 1990er Jahren kontinuierlich zurück. Seit 10 Jahren ist das nicht mehr der Fall, hiess es an dem Forum. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu jener im Autoverkehr. Die bfu nimmt sich darum der Motorradsicherheit in den kommenden Jahren als Schwerpunkt an.
Der Risikofaktor beim Motorradunfall ist und bleibt der Mensch. Darum verlangt die bfu neben erzieherischen auch repressive, fahrzeugtechnische und infrastrukturelle Massnahmen zur Reduktion der Töffunfälle.
Etwa ein Drittel der schweren Töffunfälle gehen auf übersetztes Tempo zurück und sind Alleinunfälle. Bei den doppelt so häufigen Kollisionen ist in zwei Dritteln der Fälle der darin verwickelte Automobilist zumindest mitschuldig.
Beim Tempo setzt die bfu auf die zweite Welle der Kampagne «Slow Down. Take it Easy». Diese spricht im kommenden Frühjahr gezielt die Motorradfahrerinnen und -fahrer an. Weiter wünscht sich die bfu ein Obligatorium für Antiblockier-Systeme an Motorrädern. Das sei aber nur im Gleichschritt mit der EU zu erreichen.

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