The Swiss voice in the world since 1935

Wernli will endlich Werner werden

Wernli produziert 8 Millionen Biscuits pro Jahr. swissinfo.ch

Zum 100-jährigen Bestehen expandiert der Schweizer Biscuitfabrikant Wernli erfolgreich ins Ausland. Die Firma will im höheren Preissegment mitspielen.

Gründe für die Expansion sind ein stagnierender Inlandmarkt, der verschärfte Preiskampf und nicht voll ausgelastete Maschinen.

Der Werbespruch «Man hat den Wernli einfach gernli» ist in der Schweiz einer der wenigen, die seit den 70er-Jahren bis in die heutige Zeit im Bewusstsein Hunderttausender geblieben sind.

Nun expandiert Wernli ins Ausland und will damit ein «richtig grosser Werner» werden. «Wenn wir wachsen und überleben wollen, gibt es nur einen Weg, den Weg der Internationalisierung», betont Wernli-Chef Peter Bigler.

Der Schweizer Markt sei gesättigt, und Wernli wolle sich aus dem immer härteren Preiskampf heraushalten.

Exportanteil vergrössern

Bereits seit April ist Wernli präsent in Deutschland, Österreich, Frankreich, Dänemark, Spanien und Singapur. Erste erfreuliche Erfahrungen habe man bereits mit den deutschen Konsumenten gemacht.

Die Produkte hätten bei Degustationen «eine sehr gute Resonanz ausgelöst», sagt Bigler gegenüber swissinfo.

Im Ausland setzt der Manager auf exklusive Absatzkanäle: «Wir wollen uns ganz klar in bewussten, selektiven Schritten im Ausland verankern.» Der Exportanteil von heute 30 Prozent soll noch deutlich gesteigert werden. Wie viel dies in Zukunft sein soll, kann Bigler jedoch im Moment noch nicht sagen.

Doch schon im Herbst will er die Biscuits in weiteren Märkten wie Taiwan, Thailand und dem Nahen Osten als Premium-Marke etablieren.

800 Millionen Biscuits

Die Fabrik im solothurnischen Trimbach produziert derzeit pro Jahr rund 800 Millionen Biscuits, was rund 300’000 Packungen pro Tag entspricht. Doch die Maschinen sind nur zu zwei Dritteln ausgelastet.

Mit dem Engagement im Ausland hofft Bigler, diese besser auszulasten und den Umsatz so bald wie möglich auf einen dreistelligen Millionenbetrag zu erhöhen. Genauere Zahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt.

Schweiz bleibt Standort

Der traditionelle Standort Trimbach am Fusse des Hauensteins sei durch das stärkere Engagement im Ausland nicht gefährdet, sagt Bigler. «Der Standort Trimbach bleibt bestehen. Das ist auch der Wunsch der Inhaber-Familie von Nordeck.»

Die einzigen Änderungen werden ein Schweizer Kreuz und der Zusatz «Tradition Suisse», die neu ins Firmenlogo integriert werden. Damit bekennt sich Wernli klar zum Produktionsstandort Schweiz.

swissinfo, Christian Raaflaub

Wernli wurde 1905 vom Zuckerbäcker Johann Wernli-Studer gegründet.
Bereits der erste Firmensitz befand sich im solothurnischen Trimbach.
Heute beschäftigt die Firma je nach Saison zwischen 270 und 300 Personen.
Wernli gehörte von 1974 bis 1999 zum deutschen Bahlsen-Konzern.
Heute gehört die Firma Gisbert von Nordeck, dem Witwer von Andrea Bahlsen.

Mit der Schweiz verbunden

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft