
Widersprüchliche Aussagen der Horger Angeklagten vor Gericht
(Keystone-SDA) Zürich – Eine schwierige Kindheit und ein eintöniger Familienalltag haben das Leben der Frau geprägt, die des Mordes an ihren 7-jährigen Zwilligen angeklagt ist. Vor dem Zürcher Geschworenengericht begann der Prozess zum aufsehenerregenden Tötungsdelikt von 2007 in Horgen ZH.
Zum Prozessauftakt wurde die 36-jährige Angeklagte zu ihrem persönlichen Leben befragt. Aufgewachsen war sie in Österreich in einem Tiroler Dorf mit einem gewalttätigen Alkoholiker als Vater und einer machtlosen, meist wegen Arbeit abwesenden Mutter.
Mit 22 Jahren heiratete sie einen Schweizer. Heute ist das paar geschieden. Die Angeklagte hat keinen Beruf erlernt. Sie war Mutter und Hausfrau und half ihrem Mann in dessen Kleinbetrieb. Abwechslung gab es nach ihren Schilderungen kaum in ihrem Leben.
Die Angeklagte erschien am Morgen in einer roten Kapuzenjacke, einem weissen T-Shirt und Jeans – eine einfache junge «Frau von nebenan». Sie gab ruhig und klar Antwort auf die Fragen von Gerichtspräsident Pierre Martin. Nichts in ihrem Erscheinen und Auftreten liess erahnen, um welch tragische Tat es beim Prozess geht.