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Wincor übertrifft im ersten Quartal Erwartungen – Aktie gefragt (2. AF)

(neu: Details aus Rede, aktualisierter Aktienkurs, Analysten-Umstufung)
PADERBORN (awp international) – Der Geldautomaten- und Kassensystem-Hersteller Wincor Nixdorf leidet auch zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 2009/2010 unter der Investitionszurückhaltung der Banken und Handelsunternehmen. An der Börse ging es für die Aktien dennoch nach oben. Die Ostwestfalen schlugen sich in der Zeit von Oktober bis Dezember nämlich besser als von Analysten erwartet und bekräftigten ihre Jahresprognose. Demnach sollen Umsatz und Ergebnis nicht stärker schrumpfen als im Vorjahr. Für den Vorstandschef ist es noch zu früh für eine Entwarnung: «Wir müssen im erwartet schwierigen ersten Halbjahr weiter kämpfen und wissen nicht, wann die Krise zu Ende ist», sagte Eckard Heidloff der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag. Im weiteren Geschäftsverlauf könne es zu Schwankungen kommen.
Die im MDax notierte Aktie gewann bis zum frühen Nachmittag mehr als drei Prozent. Nach den Zahlen hatte die Commerzbank ihre Einschätzung für die Titel von «Add? auf «Buy? nach oben geschraubt. Analysten und Händler lobten das Zahlenwerk der Ostwestfalen.
«Kurzfristig erwarten wir weltweit ein unverändert schwieriges Marktumfeld», sagte Heidloff. Derzeit liessen sich für den Konzern keine durchgängigen Trends ausmachen. Einerseits würden Ersatzinvestitionen zurückgestellt, andererseits werde in Prozessoptimierungen und Rationalisierung investiert. Dabei spiele weniger das Land, als die einzelne Finanzkraft und Strategie der jeweiligen Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Einzelne Regionen entwickelten sich höchst unterschiedlich. Während im deutschen Heimatmarkt und der Region Amerika die Umsätze anzogen, fielen sie in Europa und der Region Asien/Pazifik/Afrika weiter zurück.
Wincor Nixdorf setzt mittelfristig auf wieder anziehende Aufträge, zumal der Trend zur Rationalisierung bei Banken und im Handel anhalte und beide Branchen in das Selbstbedienungsgeschäft investierten. Ob die mittelfristigen Wachstumsziele von jährlich sechs Prozent beim Umsatz und acht Prozent beim operativen Gewinn bereits im Geschäftsjahr 2010/2011 Realität würden, hänge im wesentlichen von der Verfestigung der Erholungstendenzen ab, sagte Heidloff vor der Hauptversammlung in Paderborn.
Im zurückliegenden Quartal blieb das Brot-und-Butter Geschäft mit Hardware unter Druck, die Erlöse mit Software wuchsen hingegen. Sowohl im Geschäft mit Banken als auch mit Handelsunternehmen fielen die Umsätze, wenn auch der Rückgang im Banking mit acht Prozent stärker ausfiel als das Minus im Handel. Hier gingen die Erlöse um ein Prozent zurück. Wincor will langfristig mit Software und Service ebenso viel umsetzen, wie mit dem bislang dominierenden Verkauf von Automaten. Im vergangenen Quartal schmolz der Abstand weiter. Hardware kam auf einen Umsatzanteil von 54 Prozent nach 58 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die Erlöse aus dem Software und Service-Geschäft bauten ihren Anteil entsprechend auf 46 Prozent (42 Prozent) aus.
In der Zeit zwischen Oktober und Dezember sank der Umsatz im Vergleich zum starken Vorjahresquartal um sechs Prozent Prozent auf 607 Millionen Euro. Analysten hatten lediglich mit 555 Millionen Euro gerechnet. Der operative Gewinn lag bei 49 Millionen Euro und damit 13 Prozent unter dem Vorjahreswert. Unter dem Strich erzielten die Ostwestfalen ein Periodenergebnis von 33 Millionen Euro, ein Minus von sechs Prozent zum Vorjahr./stb/fn/tw

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