Baselworld kämpft um Aussteller und Besucher.
Keystone
Die fetten Jahre der Baselworld sind vorbei: Die weltweit grösste Uhren- und Schmuckmesse hat 2018 nur noch 600-700 Aussteller. 2017 waren es noch 1300.
Obwohl die Ausstellungsfläche um einen Drittel verkleinert wird, seien die wichtigsten Aussteller immer noch vor Ort, versicherte Pressesprecher Christian Jecker am Mittwoch. Zudem würden die Standmieten um 10% gesenkt, wie er gegenüber Radio SRFExterner Link sagte.
Bereits dieses Jahr – übrigens das 100-Jahr-Jubiläum – waren 200 Aussteller weniger an der BaselworldExterner Link als 2016. Die Messe zog 106’000 Besucher an, das sind 4% weniger als im Vorjahr.
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Die Organisatoren begründen die Krise mit den allgemeinen wirtschaftlichen Herausforderungen für die Uhrenindustrie sowie der Konkurrenz durch SIHHExterner Link, einer ähnlichen Veranstaltung in Genf. Doch Kritiker sagen, die Krise der Messe sei auch hausgemacht: Laut der Basler Zeitung ärgern sich ehemalige Aussteller über zu hohe Standmieten, fehlende Kommunikation seitens der Messeleitung sowie über fehlende Wertschätzung. Der Chef der Bieler Luxusuhrenmarke Eberhard sagte gegenüber der Basler Zeitung: «Die Baselworld ist zu teuer. Die Einnahmen rechtfertigen die Ausgaben nicht mehr.»
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Manche Kritiker beklagten sich auch über die Öffnung der Messe für Technologie-Giganten wie den Samsung-Konzern, der dieses Jahr zum ersten Mal ausstellte.
Baselworld 2018 öffnet ihre Tore ab dem 22. März während sechs Tagen – zwei Tage weniger als dieses Jahr. Mit der Redimensionierung der Baselworld 2018 ist die Krise noch nicht überwunden. Parallel dazu wird an einer neuen Gesamtkonzeption gearbeitet, die nach Möglichkeit anlässlich der Baselworld vorgestellt werden soll, wie SRF berichtet. Jecker ist überzeugt, dass es die Baselworld auch in fünf Jahren noch gibt. Wie sie aussehen werde, könne er jedoch nicht sagen.
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