Mit dem Start des neuen Fahrplans der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) jährt sich zum ersten Mal die Eröffnung des neuen Gotthard-Basistunnels. Dank des mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnels der Welt hat der Transit von Personen und Gütern durch die Alpen stark zugelegt. Und Italien und Deutschland sind näher zusammengerückt.
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Ich bin ein Tessiner Journalist, lebe in Bern und befasse mich in Artikeln, Reportagen, Interviews und Analysen mit wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Themen. Ich interessiere mich für Klima-, Energie- und Umweltfragen sowie für alles, was mit Migration, Entwicklungshilfe und Menschenrechten im Allgemeinen zu tun hat.
Am 11. Dezember 2016 wurde der Gotthard-Basistunnel offiziell in Betrieb genommen. Zeit für die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Bilanz zu ziehen: Im ersten Betriebsjahr wurde der Tunnel von durchschnittlich 11’000 Fahrgästen pro Tag durchquert, das sind mehr als 30% mehr als auf der alten Strecke. Und trotz dieser Verkehrszunahme habe sich die Pünktlichkeit der Züge «deutlich verbessert», wie die SBB mitteilen.
Insgesamt haben bisher 18’395 Passagierzüge und 24’757 Güterzüge den neuen Tunnel durchquert, in Spitzenzeiten waren es bis zu 165 Züge pro Tag.
Natürlich profitiert auch der Tourismus vom neuen Tunnel. Das Tessin am Tunnel-Südportal verzeichnete in den ersten sieben Monaten des Jahres 2017 einen Anstieg der Übernachtungen von 7,7%. Das ist das beste Ergebnis seit 2010. Dieser Erfolg sei nicht einzig auf den Gotthardbasistunnel zurückzuführen, aber die Eröffnung des Tunnels habe sicherlich eine wichtige Rolle gespielt, sagt Lorenzo Pianezzi, Präsident von hotelleriesuisse TicinoExterner Link, dem Verband der Tessiner Hotellerie.
Auch auf der Nordseite der Alpen lässt sich in einigen Regionen einen «Tunnel-Effekt» beobachten, wie es das Branchenmagazin Hotel RevueExterner Link ausdrückt. In Luzern und im Kanton Uri hat die Zahl der Touristen aus Italien deutlich zugenommen.
Frankfurt und Mailand nähergerückt
Mit dem Fahrplanwechsel der SBBExterner Link am 10. Dezember 2017 wird der Gotthard-Basistunnel eine noch wichtigere Rolle im internationalen Verkehr zwischen Norden und Süden spielen. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören: Die Einführung von täglichen Direktverbindungen zwischen Frankfurt und Mailand sowie zwischen Zürich und Venedig.
Der Schienen-Alpentransit wird bis Ende 2020 seine volle Kapazität erreichen, wenn im Tessin der Monte Ceneri-Basistunnel (15,4 km lang) eröffnet wird. Dieser Tunnel ist das andere zentrale Element der neuen Gotthardlinie.
In drei Jahren wird ein superschneller Zug weitere 30 Minuten Reisezeit sparen, so dass man in weniger als drei Stunden von Zürich nach Mailand fahren kann.
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