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Bundesrat Deiss wertet Asienreise positiv

Der Schweizer Aussenminister, Bundesrat Joseph Deiss, hat seine Asienreise am Sonntag (15.10.) mit dem Besuch eines Entwicklungs-Projekts in einem Slum von Dhaka abgeschlossen. Im Zentrum der Reise standen wirtschaftliche Fragen und politische Gespräch.

Erste Station der achttägigen Reise durch Asien war Thailand. Danach besuchte der Schweizer Aussenminister die Philippinen und schliesslich Bangladesch.

«Die Schweiz müsse Präsenz in Asien markieren. Und zwar nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch», erklärte der Vorsteher des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zum Abschluss seiner Reise.

Persönliche Kontakte

Die Region sei bereits das demografische Zentrum der Welt; in der Zukunft werde dies auch für die Wirtschaft gelten, schätzte Deiss. Es sei daher wichtig, persönliche Kontakte zu knüpfen. Dies trage zudem dazu bei, das Bild der Schweiz zu pflegen. Auch nach der Finanzkrise von 1997/1998 bewegten sich in Asien die Dinge, so etwa in Bangladesch, auch wenn das Land eines der Ärmsten bleibe.

Bangladesch ist ein Schwerpunktland der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Seit 1975 hat die Schweiz Bangladesch auf diesem Weg mit rund 400 Mio. Franken unterstützt; jährlich mit rund 24 Mio. Franken. Deiss lobte die Arbeit der DEZA und zeigte sich vor allem beeindruckt von der Vielfalt der Programme.

Frauenpower und Emanzipation

Der Besuch eines Entwicklungs-Projektes im «Baunia Badh Slum» bei Dhaka markierte einen Schwerpunkt zum Abschluss der Asienreise von Deiss. Das Projekt stelle die Dynamik der Region aussagekräftig unter Beweis, erklärte der Schweizer Aussenminister.

Über die von der DEZA unterstützten «Shakti Foundation» erhalten die Frauen in dem Slum Kleinkredite, die ihnen den Aufbau eines kleinen Geschäfts ermöglichen.

«Diese Methode der Entwicklungsunterstützung hat einen hohen erzieherischen Impakt», lobte Deiss. Die Frauen erhielten grundsätzliches Wissen zur Funktion der Wirtschaft, was ihnen zugleich die Emanzipation erleichtere. Um die Menschen letztlich aus den Slums herauszuführen, müsse man diese Ansätze kombinieren mit den gesellschaftlichen Strukturreformen.

Deiss unterstrich zudem, dass man nicht allein auf Hilfe setzen dürfe, sondern die wirtschaftlichen Beziehungen entwickeln müsse. Er hoffe, dass sich mehr Schweizer Firmen in Bangladesch engagierten; das Land habe Potenzial. Bessere soziale Bedingungen führten auch zu Fortschritten bei den Menschenrechten.

Die Frage der wirtschaftlichen Auswirkungen begleitete den Aussenminister auf der ganzen Reise. In Thailand wie auf den Philippinen unterstrich er die Wichtigkeit der (Wieder-)Belebung des Privatsektors; dies in einer Region, die in einer schweren Krise steckt.

Neben der Wirtschaft kamen bei der Reise auch die politischen Diskussionen nicht zu kurz. In Thailand konnte der EDA-Chef unter anderem den Dialog über die menschliche Sicherheit vertiefen.

Der Besuch auf den Philippinen fiel zusammen mit dem Ausbruch einer Korruptionsaffäre, die Präsident Joseph Estrada belastet. Dieser bedankte sich bei Deiss vor allem für die Zusammenarbeit in der Affäre der Marcos-Gelder.

Diesen Montag (16.10.) wird Deiss in der Schweiz zurück erwartet.

swissinfo und Agenturen

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