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Hochwasser im Tessin: Der Wasser-Pegel steigt weiter

Die Piazza Grande in Locarno ist nicht mehr trockenen Fusses zu überqueren. Keystone

Der Lago Maggiore ist in der Nacht auf Dienstag (17.10.) weiter angestiegen. Einige Personen wurden aus den überfluteten Quartieren von Locarno evakuiert. Probleme bereitet jetzt vor allem ausgelaufenes Heizöl.

In der Nacht auf Dienstag hat der Lago Maggiore gemäss Angaben des Bundesamtes für Landeshydrologie und -geologie um 02.00 Uhr morgens einen vorläufigen Höchststand von 197,55 Meter erreicht. Seither ist er um einige Zentimeter gesunken. Das Jahrhunderthochwasser von 1993 hatte 197,24 Meter erreicht.

Wie Giovanni Kappenberger von der MeteoSchweiz auf Anfrage erklärte, können die Messwerte von den Angaben des Zivilschutzes abweichen. Diverse Messgeräte seien ausgefallen. An der Einsatzzentrale des Zivilschutzes war von 197,62 Metern die Rede gewesen.

Am Schweizer Radio italienischer Sprache (RSI) erklärte der Einsatzleiter des Zivilschutzes Locarno, Raffaele Dadò, die vergangene Nacht sei relativ ruhig verlaufen.

Er zeigte sich insbesondere besorgt über die Umweltprobleme in Folge ausgelaufenen Heizöls: Das Hochwasser reisst Tanks aus ihren Verankerungen.

Verkehrslage prekär

Wegen der Überschwemmungen ist der Verkehr im Locarnese nach wie vor stark behindert. Wie der TCS am Morgen meldete, wird nicht ausgeschlossen, dass die Zufahrt auf der Strasse von und nach Locarno gänzlich blockiert wird. Für Lastwagen besteht bereits ein Fahrverbot.

Im Moment müssen wegen der Sperrung der A13 umständliche Umleitungen und lange Wartezeiten zwischen Locarno und Bellinzona in Kauf genommen werden. Die Behörden forderten dazu auf, die Bahn zu benutzen. Das Gambaragno-Ufer ist einzig mit den SBB erreichbar.

Gemäss Meteorologen sollen die Niederschläge, deren Intensität bereits stark nachgelassen hat, im Laufe des Dienstags aufhören.

Notstand in Italien

In weiten Teilen des italienischen Aostatals, des Piemonts und der Lombardei regnete es am Dienstag nicht mehr. Für das Piemont und das Aostatal wurde der Notstand ausgerufen. Zwölf Menschen kamen bisher bei den Überschwemmungen in Italien ums Leben. Die Behörden sprachen weiter von 15 Vermissten.

Tausende Feuerwehrleute und Freiwillige waren mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Mehrere Strassen wurden bereits geräumt, die Zufahrt zum Aostatal war wieder frei. Bei den schwersten Überflutungen seit sechs Jahren wurden nach Angaben der Behörden insgesamt 13’000 Menschen obdachlos.

swissinfo und Agenturen

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