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NEAT: Mineralien fürs Museum

Was an Mineralien aus dem Stollen kommt, geht an den Kanton, in dem gebohrt wird. www.alptransit.ch

Mineralien, die beim Bau von Tunneln gefunden werden, gehören dem Kanton, wo sie gefördert werden. So bestimmt es das Bergregal, das Recht, das den Besitz geförderter Steine regelt. Die NEAT-Bauer haben dies mit dem Kanton Tessin per Abkommen nochmals bekräftigt.

Kleine Quarzkristalle, Chlorit, Pirit, Siderit und Dolomit sind die ersten auf der Baustelle Bodio-Pollegio und Polmengo gefundenen Mineralien, die beim NEAT-Bau auf Tessiner Seite entdeckt wurden. Die Steine wurden letzte Woche dem naturhistorischen Museum in Lugano übergeben. Es war die erste Übergabe gemäss dem Abkommen, das die AlpTransit Gotthard AG mit dem Kanton Tessin vereinbarte.

Bisher habe ein Baustellen-Geologe die Sortierung freiwillig ausgeführt, sagte Dario Balanti, Sprecher der AlpTransit, gegenüber swissinfo. Jetzt wo das Abkommen stehe, werde ein kantonaler Aufseher ernannt, der auch periodisch im Tunnel arbeite.

Gegen Schwarzhandel

Das Abkommen soll verhindern, dass die gefundenen Mineralien verkauft werden und via den Schwarzmarkt in privaten Sammlungen enden. Für wertvolle Mineralien bezahlt das Museum eine Entschädigung. Das Museum wird auch die Klassifizierung und Ausstellung der gefundenen Steine an die Hand nehmen.

Gleiches Abkommen wie Uri

«Dass die Steine an den Kanton gehen, ist normal. Mit dem Kanton Uri haben wird dasselbe Übereinkommen getroffen», sagte AlpTransit-Sprecher Balanti. Wie viel Mineralien bis zum Ende des Baus an den Kanton gehen, hängt von den Bauarbeiten ab: «Wenn die Tunnel-Fräse benutzt wird, werden die Mineralien zerrieben, wenn wir klassisch arbeiten, bleiben sie komplett.»

Grössere Funde an Mineralien dürften im Berginnern gemacht werden, erwartet Museums-Direktor Filippo Rampazzi. Das Gotthardmassiv sei sehr reich an Mineralien. Auf der Baustelle in Amsteg sei bereits ein noch unbekanntes Mineral von grossem wissenschaftlichen Wert gefunden worden: der «Amstegit».

Philippe Kropf und Agenturen

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