Neuer Sturm und Schnee verursachen weitere Schäden und Verkehrschaos
Nach dem Orkan 'Lothar' ist in der Nacht auf Dienstag (28.12.) erneut ein Sturm über die Schweiz hinweggefegt und hat vor allem in der Westschweiz hohen Sachschaden angerichtet. Anschliessend sorgte Schnee für Chaos und behinderte die Aufräumarbeiten.
Nach dem Orkan ‚Lothar‘ ist in der Nacht auf Dienstag (28.12.) erneut ein Sturm über die Schweiz hinweggefegt und hat vor allem in der Westschweiz hohen Sachschaden angerichtet. Nach dem Sturmwind sorgte Schnee für Chaos und behinderte die Aufräumarbeiten.
Zwischen Genf und dem Bernbiet erreichte der Sturmwind gegen 100 Kilometer pro Stunde. Es handelte sich nur um einen normalen Sturm, nicht um einen Orkan, wie ein Sprecher der SMA MeteoSchweiz sagte. Höhere Werte wurden einzig im Jura mit 180 km/h auf dem Chasseral und am exponierten Jungfraujoch mit über 210 km/h gemessen.
Dächer abgedeckt, Stromleitungen niedergerissen
In der Romandie wurden in der Nacht Dächer abgedeckt, Scheiben zertrümmert, Stromleitungen und Baugerüste niedergerissen, Strassen blockiert und mindestens eine Scheune eingedrückt.
In Genf brachten Wind und später Schnee den Betrieb auf dem Flughafen Genf-Cointrin vorübergehend zum Erliegen. Mehrere Flüge mussten annuliert werden.
In der Waadt, in Teilen des Kantons Genf sowie in mehreren Dörfern im Kanton Jura fiel der Strom erneut aus. Auch im Entlebuch LU, im Kanton Schwyz und im Kanton Bern bereitete die Stromversorgung Probleme.
In Köniz BE mussten die 34 000 Einwohner am Morgen erneut ohne Strom auskommen. Im Berner Oberland waren neben kleineren Siedlungen auch die Ferienorte Adelboden und Lenk weiter ohne Strom.
Probleme gab es am Dienstag erneut auch auf Strassen und Schiene. Mehrere Strassen wurden durch umgestürzte Bäume blockiert. Auf dem SBB-Netz kam es in der Romandie zu Verspätungen.
Schwierige Aufräumarbeiten auf Lötschberglinie
An der Lötschberglinie gingen die Aufräumarbeiten weiter. Die Strecke Frutigen-Kandersteg war am Dienstag noch immer durch umgestürzte Bäume und Geröll blockiert. Auch auf anderen BLS-Linien musste wegen Fahrleitungsschäden auf Busbetrieb umgestellt werden.
Auf der Strasse bereite der Schnee den Automobilisten zusätzliche Probleme. Verschiedene Autobahnen waren schneebedeckt, die A4 zwischen Bargen SH und der Landesgrenze musste wegen starken Schneefalls in beiden Richtungen gesperrt werden.
Im Wallis wurde der Simplonpass vorübergehend gesperrt, im Goms waren Strasse und Schiene zwischen Niederwald und Oberwald gesperrt. Der intensive Schneefall hatte vor allem im Wallis und im südlichen Gotthard-Gebiet eine grosse Lawinengefahr zur Folge.
Schäden an Wald und Gebäuden
Nach Angaben des Bundesamts für Umwelt, Land und Landschaft (BUWAL) hat ‚Lothar‘ in einem Tag soviele Bäume umgelegt, wie die Förster normalerweise innerhalb von zwei Jahren zur Nutzung des Holzes aus dem Wald holen.
Die Schätzungen der Gebäudeschäden werden täglich nach oben korrigiert. Die jüngsten Schätzungen der interkantonalen Gebäudeversicherung belaufen sich auf 200 Mio. Franken.
SRI und Agenturen
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