Orkan-Schäden noch grösser als angenommen
Der nationale Führungsstab hat Strategien zur Bewältigung der gewaltigen Waldschäden erörtert, die der Orkan "Lothar" in der Schweiz hinterlassen hat. Die Kantone Bern und Aargau revidierten das Schadenausmass weiter nach oben.
Der nationale Führungsstab hat am Freitag (07.01.) in Bern Strategien zur Bewältigung der gewaltigen Waldschäden erörtert, die der Orkan «Lothar» in der Schweiz hinterlassen hat. Informationen wurden für Montag in Aussicht gestellt. Die Kantone Bern und Aargau revidierten das Schadenausmass unterdessen noch einmal nach oben.
Der Führungsstab unter der Leitung des Eidgenössischen Forstdirektors Werner Schärer hielt zwölf Tage nach dem Weihnachtsorkan seine erste Sitzung in Bern ab. Nach Auskunft des Bundesamts für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) ging es darum, Prioritäten festzulegen und die konkrete Arbeit in den Schadensgebieten vorzubereiten. Dem am vergangenen Dienstag gebildeten Führungsstab gehören neben Schärer der Präsident der Kantonsoberförsterkonferenz, Othmar Wüst, der Chef des Waldamts des Kantons Bern, Heinz Balsiger, sowie Spitzenvertreter der Wald- und Holzwirtschaft an.
Der Direktor des Schweizerischen Sägerei- und Holzindustrieverbandes Hansruedi Streiff sagte nach der Sitzung auf Anfrage, dass kein Holzschlagverbot erlassen werde. Die Kantone hielten sich an die Empfehlung der Holzmarktkommission.
Der am stärksten heimgesuchte Kanton Bern musste seine Schätzungen über die Waldschäden am Freitag noch einmal noch oben korrigierten. Wie Adrian LukasMeier, Sprecher des Amts für Wald, auf Anfrage der AP sagte, rechnet man nun mit einer Bandbreite von 4,0 bis 4,9 Millionen Kubikmetern Schadholz. Damit könnte «Lothar» allein im Kanton Bern so viel Wald zerstört haben, wie der Orkan «Vivian» vor zehn Jahren in der ganzen Schweiz. Die letzte Schätzung Berns hatte 3,6 bis 4,6 Millionen Kubikmeter betragen. Der Kanton Aargau teilte gleichentags mit, dass sich die Schadensmenge auf 1,26 Millionen Kubikmeter Wurfholz erhöht habe, verglichen mit der früheren Schätzung von einer Million Kubikmetern. 1’850 Hektaren oder 3,9 Prozent der Aargauer Waldfläche seien vollständig zerstört. Gesamtschweizerisch erhöht sich die Schadensmenge damit auf mindestens elf Millionen Kubikmeter Holz.
SRI und Agenturen
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