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Regionale Arbeitsvermittlungszentren (RAV) erhalten neues Profil

Die 150 regionalen Arbeitsvermittlungszentren in der Schweiz geben sich ein neues - landesweit identisches - Profil und richten sich an die Arbeitgeber. Koordiniert wird der neue einheitliche Auftritt vom Staatssekretariat für Wirtschaft (seco).

Die 150 regionalen Arbeitsvermittlungszentren in der Schweiz geben sich ein neues – landesweit identisches – Profil und richten sich an die Arbeitgeber. Koordiniert wird der neue einheitliche Auftritt vom Staatssekretariat für Wirtschaft (seco).

Die Welt wird zum Dorf, heisst eine der Losungen unserer Zeit. Da passt es schlecht, wenn über 150 Regionale Arbeitsvermittlungszentren (RAV) in der Schweiz von Kanton zu Kanton, von Gemeinde zu Gemeinde ihr eigenes Süppchen kochen und uneinheitlich auftreten. Nun versucht das Staatssekretariat für Wirtschaft den einheitlichen Auftritt der jungen Organisation RAV und richtet sich konsequenterweise an die Arbeitgeber.

Die Schweiz musste sich erst in den 90er Jahren intensiv mit dem Problem Arbeitslosigkeit auseinandersetzen. Da plötzlich stieg die Zahl der Arbeitslosen auf rund 150’000. Diejenige der Stellensuchenden war gar höher. Plötzlich zog die Ansicht, wer keine Arbeit findet, ist einfach faul, nicht mehr. Also mussten Instrumente geschaffen werden, um die Arbeitslosen zu unterstützen.

Klar, es gab immer das Arbeitsamt. In grösseren Orten, konnte man einigermassen anonym hingehen und seinen täglichen Stempel holen, die Unterschrift quasi, um Arbeitslosenunterstützung zu kriegen. In kleineren Ortschaften, wo jeder jeden kennt, musste man gar sein Schicksal am Schalter der Gemeindeverwaltung ausbreiten. Am Schalter in der Öffentlichkeit. Die finanzielle Unterstützung, die man dann kriegt, ist an Bedingungen geknüpft. Zum Beispiel: immer wieder Bewerbungen schreiben. Arbeit suchen.

Da beginnt in der Regel das Problem. Die meisten Arbeitsämter verstehen sich eben als Amt. Wir suchen keine Stellen, hiess und heisst es schnell einmal. Dazu kommt, dass wenn Stellenangebote vorhanden waren, diese lediglich aus der unmittelbaren Umgebung stammten. Für die Arbeitgeber, sie stellen ja Arbeitsplätze zur Verfügung, gab es das Arbeitsamt und dort finden sich Sozialfälle. Das in etwa das Image, dieser Stelle beim Arbeitgeber.

Vor ungefähr zwei Jahren, man hat im Ausland kopiert, wurde deshalb in der Schweiz die Organisation „Regionales Arbeitsvermittlungszentrum RAV“ ins Leben gerufen. In grossen und grösseren Ortschaften ist das RAV vom Arbeitsamt abgekoppelt. In kleineren Ortschaften blieb das RAV in der Gemeindeverwaltung. So gibt es heute 150 RAVs in der Schweiz. Nur, alle kochten bislang ihr eigenes Süppchen. Das reichte vom professionellem Auftritt bis hin zu keinem Auftritt. Gerade kleine und mittlere Firmen, die KMU, wussten in der Regel gar nicht, dass es die Organisation RAV gibt. Die KMU stellen aber die Mehrzahl der Arbeitsplätze in der Schweiz.

Finanziert wird die gesamte Arbeitslosenverwaltung vom Bund. Das Staatssekretariat für Wirtschaft, seco, verteilt die Gelder auf die Kantone. Gestützt auf ein Bundesgesetz. Das seco hat nun einen einheitlichen Auftritt für die RAV geschaffen und stellt Werbemittel und einen Internet-Auftritt zur Verfügung und richtet sich in erster Linie an die Arbeitgeber. Denn das RAV ist ein bedeutender Sammelplatz für qualifizierte Stellensuchende, die dort nicht nur registriert sind, schweizweit, sondern auch zielgerichtet und erfolgsorientiert, betreut werden.

Urs Maurer (SRI)

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