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US-Raumfähre Discovery mit Claude Nicollier erfolgreich ins All gestartet

Nach neunmaliger Verschiebung ist die US-Raumfähre Discovery in der Nacht zum Montag erfolgreich ins All gestartet (Bild). Die Fähre hob planmässig um 01.50 Uhr (MEZ) auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) ab.

Nach neunmaliger Verschiebung ist die US-Raumfähre Discovery in der Nacht zum Montag erfolgreich ins All gestartet (Bild). Die Fähre hob planmässig um 01.50 Uhr (MEZ) auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) ab.

Die «Mission» der Discovery

Der Start war am Wochenende zwei Mal wegen ungünstiger Wetterbedingungen abgesagt worden. Die sieben Astronauten, darunter der Westschweizer Claude Nicollier, sollen acht Tage (bis 27.12) und damit über Weihnachten im All bleiben. Ihre Hauptaufgabe ist die Reparatur des Weltraumteleskops Hubble.

Die Astronauten bringen wichtige Ersatzteile für das zehn Jahre alte Teleskop mit, das seit November nicht mehr arbeiten kann. Das Observatorium hatte sich von selbst ausgeschaltet, nachdem das vierte von sechs Gyroskopen zur Zieleinstellung ausgefallen war.

Diese Instrumente sollen nun komplett ausgetauscht werden. Ausserdem wird die Discovery-Besatzung bei ihren insgesamt drei Einsätzen ausserhalb der Fähre den veralteten Hauptcomputer durch ein neues Modell ersetzen.

Der Sonntagabend galt als letztmöglicher Termin in diesem Jahr. Wegen des späten Starttermins wurde der Flug um zwei Tage verkürzt und ein Ausstieg gestrichen. Die NASA will wegen möglicher Computerprobleme zum Jahreswechsel 1999/2000 keine Fähre im All haben.

Ursprünglich war der Flug schon für den Sommer geplant, aber dann hatten vor allem Kabeldefekte immer wieder zu Startverzögerungen geführt. Zuletzt mussten Schweissnähte noch einmal überprüft werden.

Claude Nicollier

Der 54-Jährige Romand Claude Nicollier unternimmt seine vierte Reise in einer Raumfähre der amerikanischen Raumfahrtorganisation NASA. Im Gegensatz zu früher soll der Astrophysiker bei der laufenden Mission jedoch zweimal die Raumfähre Discovery verlassen, um Unterhaltsarbeiten am Weltraumteleskop Hubble auszuführen.

Er wird als erster Nicht-Amerikaner bei einer NASA-Mission im Weltraum “spazieren” gehen. Nicollier ist Mitglied der europäischen Raumfahrtorganisation ESA. Er lebt und trainiert seit 19 Jahren in den USA.

Bevor er den blauen Planeten von einem Shuttle aus betrachten konnte, musste Nicollier 15 Jahre warten. Im Juli 1978 war er von der ESA unter 2000 Kandidaten für eine Mission an Bord des Spacelab 1 ausgewählt worden. Zwei Jahre später ging er aufgrund eines Abkommens zwischen ESA und Nasa zum Korps der amerikanischen Astronauten nach Houston (Texas).

Bei seiner ersten Reise ins All Ende Juli 1992 nahm er an Bord der Atlantis an einer siebentägigen Expedition teil. Bei der zweiten Weltraumfahrt des Waadtländers im Dezember 1993 führte die Besatzung der Endeavour die elf vorgesehenen Reparaturen am Hubble erfolgreich aus. Nach einem dritten Einsatz im März 1996 absolviert Nicollier nun seine vierte Weltraumfahrt.

Claude Nicollier ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Er wurde 1944 in Vevey geboren. Nach der Matura in Lausanne schloss er in Genf das Studium der Astrophysik ab. Der Waadtländer war auch Pilot der Schweizer Armee und der Swissair.

SRI und Agenturen

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