Zürcher Katholiken geben anderen Religionen doch noch Geld
Die Zürcher Katholiken haben entschieden, muslimische, orthodoxe und andere nicht anerkannte Religionsgemeinschaften mit insgesamt sechs Millionen Franken zu unterstützen. Im zweiten Anlauf hat das Kirchenparlament den Plänen doch noch zugestimmt.
(Keystone-SDA) Wie es bei der Katholischen Kirche auf Anfrage von Keystone-SDA hiess, wurden die Beträge für die Jahre 2026 bis 2031 gutgeheissen. Auch an die Vereinigung der Islamischen Organisationen fliesst damit weiter Geld. Sie bietet unter anderem Seelsorge in Spitälern an.
Die Synode befasste sich bereits im April 2024 mit dem Thema. Damals wies sie das Geschäft jedoch zurück, weil es weitere Abklärungen mit der reformierten Kirche sowie mit dem Kanton brauche.
Weitergabe der Gelder beenden
Die beiden Landeskirchen erhalten vom Kanton Zürich jährlich 50 Millionen Franken als Abgeltung für gesellschaftliche Leistungen. Einen Teil dieses Geldes geben die reformierte und die katholische Kirche anderen Religionsgemeinschaften weiter, weil diese ebenfalls Leistungen erbringen würden, von denen die Gesellschaft profitiere.
Die Weitergabe der kantonalen Gelder sorgte auch im weltlichen Parlament schon für Diskussionen. Im Juni unterstützte der Kantonsrat einen Vorstoss von FDP und SVP, der diese Weitergabe an muslimische, orthodoxe und andere Gemeinschaften beenden will.
Das Geschäft liegt aktuell bei der zuständigen Kommission und kommt danach erneut ins Parlament. Die Staatsbeiträge wurden in Zeiten der Säkularisierung eingeführt. Sie sind die Gegenleistung dafür, dass viele kirchliche Besitztümer wie Gebäude in Staatsbesitz übergingen.