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Afrikaner und Roma bekämpfen sich auf Mallorca

(Keystone-SDA) Auf der Ferieninsel Mallorca haben Ausschreitungen zwischen Nigerianern und Roma die Polizei in der Hauptstadt Palma in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Möglicher Hintergrund ist der Kampf um die Kontrolle über den Drogenhandel in Stadtviertel.

In dem Viertel Son Gotleu patrouillierten Dutzende Polizisten, um weitere Zusammenstösse zwischen den verfeindeten Gruppen zu verhindern, wie die Lokalzeitung «Diario de Mallorca» berichtete. Am Dienstag herrschte zwischen den «Gitanos» genannten Roma und den Afrikanern eine gespannte Ruhe.

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Die Lage in dem Viertel war in der Nacht von Sonntag auf Montag eskaliert, nachdem ein Nigerianer von einem Balkon im vierten Stock eines Hauses in den Tod gestürzt war. Die Schwarzafrikaner machten Gitanos für den Tod ihres Landsmannes verantwortlich.

Diese hätten den 32-Jährigen verfolgt und von dem Balkon in die Tiefe gestürzt. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass es sich um einen Unfall handelte. Der Mann sei abgestürzt, als er versuchte, von einem Balkon zu einem anderen zu klettern. Dabei habe er sich an einer Gasleitung festgehalten, die nachgab.

Hunderte aufgebrachte Nigerianer hatten nach dem tödlichen Zwischenfall stundenlang randaliert. Nach Angaben lokaler Medien hatten sie die Polizei mit Steinen beworfen und Autos sowie Müllcontainer in Brand gesteckt. Die Polizei setzte Gummigeschosse ein, um die Menge zu vertreiben.

Mehrere Festnahmen

Fünf Nigerianer seien festgenommen worden. Sie seien am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt worden. Gegen drei von ihnen waren nach Polizeiangaben in der Vergangenheit Ausweisungsbefehle wegen illegalen Aufenthalts in Spanien erlassen worden.

Am Montag hatten Vertreter der nigerianischen Immigranten und der Gitanos unter Vermittlung der Stadtverwaltung und der Polizei vereinbart, dass sie alles tun würden, um die Gemüter in beiden Gruppen zu beruhigen. Am Dienstag öffneten wieder die Geschäfte im Viertel, die wegen der Unruhen geschlossen worden waren.

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