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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Freundlicher Auftakt

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt konnte am Mittwoch den zweiten Handelstag in dieser Woche Gewinne verbuchen. Der Dax kletterte um 0,58 Prozent auf 5.802,52 Zähler. Der MDax gewann 0,87 Prozent auf 7.387,75 Punkte und für den TecDax ging es um 0,66 Prozent auf 786,23 Zähler nach oben.
Die Wall Street habe sich im späten Verlauf am Vorabend gut von den Tagestiefs erholt und das zeige, dass der Aufwärtstrend trotz der niedrigen Umsätze weiter intakt sei, sagte Ben Potter, Marktanalyst bei IG Markets. Am Nachmittag kommen noch eine Reihe von US-Daten, die den Markt bewegen könnten, bevor dann die Wall Street in ein verlängertes “Thanksgiving”-Wochenende geht.
Siemens gewannen als einer der festesten Werte 1,09 Prozent auf 66,77 Euro hinzu. Ein Börsianer verwies auf einen Bericht des “Platow Briefs”, wonach der Mischkonzern im vierten Quartal einen Umsatz von 77 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 6,6 Milliarden Euro erzielen könnte, während der Auftragseingang um etwa 20 Prozent rückläufig sein dürfte. Insgesamt liefert der Beitrag laut Börsianern kaum Impulse, da Siemens selbst bereits eine sehr genaue Prognose abgegeben habe und auch die Markterwartungen in etwa mit den in dem Bericht genannten Zahlen übereinstimmten. Der Siemens-Kurs dürfte in erster Linie durch den Ausblick für 2010 getrieben werden. Mit diesem ist aber erst bei der Vorlage der Q4-Zahlen zu rechnen, fügte der Experte hinzu.
Der Automobilsektor spielte mit zahlreichen Nachrichten eine der wichtigsten Rollen: Die Titel von Daimler profitierten an der Dax-Spitze mit plus 1,79 Prozent auf 36,075 Euro von wieder aufkommenden Spekulationen um weitere Anteilskäufe durch den arabischen Staatsfonds Aabar. Der Staatsfonds hat sich einer Pressemitteilung zufolge einen Kredit in Höhe von 1,625 Milliarden US-Dollar gesichert. Ein Börsianer sagte: “Das wird sicherlich wieder Gerüchte um eine Aufstockung bei Daimler bringen.” Zuletzt hatte der Vorstand der Investmentfirma Aabar Khadem Al Qubaisi zu Beginn der Vorwoche in einem Interview von Plänen einer Anteilserhöhung auf 15 Prozent gesprochen und damit den immer wieder auftauchenden Spekulationen neue Nahrung gegeben. Der Staatsfonds aus Abu Dhabi war im März mit 9,1 Prozent bei Daimler eingestiegen und hatte 20,27 Euro je Aktie bezahlt.
MAN bildeten mit einem minimalen Aufschlag von 0,03 Prozent auf 58,96 Euro das Gegenstück. Nach Informationen der “Süddeutschen Zeitung” will VW-Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Piëch die Nutzfahrzeughersteller MAN und Scania nicht fusionieren, sondern MAN als eigenständige Marken an den grössten europäischen Autohersteller anbinden – so wie es mit Scania bereits geschehen ist. Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) profitierten laut Börsianer von einem Analystenkommentar und rückten um 2,59 Prozent auf 59,10 Euro vor. Die Experten der UBS hatten die Papiere auf die “European Most Preferred List” für den Autosektor gesetzt. BMW entwickelten sich mit einem Aufschlag von 0,77 Prozent auf 32,575 Euro in etwa im Einklang mit dem Markt. Die UBS hatte die Papiere auf die “European Least Preferred List” für den Sektor gesetzt.
Infineon Technologies konnten trotz Dementi von Samsung Electronics an ihren Vortagesgewinn anknüpfen und verteuerten sich um 0,62 Prozent auf 3,270 Euro. Ein Händler verwies auf Medienberichte, wonach der südkoreanische Konkurrent Samsung Spekulationen vom Vortag dementiert hat, er sei an dem deutschen Halbleiterhersteller interessiert. Man habe diese Möglichkeit auch noch nie in Betracht gezogen, wurde ein Unternehmenssprecher zitiert. Zwar hatte ein Börsianer das als möglichen Belastungsfaktor ausgemacht, gleichzeitig aber hinzugefügt, dass ein Zeitungsbericht, wonach Samsung im vierten Quartal erneut höhere Gewinne erzielt haben dürfte, stützend sei.
Q-Cells blieben ebenfalls zeitweise hinter dem TecDax zurück und zogen zuletzt um 0,65 Prozent auf 10,92 Euro an. Die Papiere des Solarkonzerns werden mit Wirkung zum 21. Dezember aus dem Stoxx-600-Index genommen. Dies teilte der Indexbetreiber Stoxx mit. Allerdings hatten Analysten bereits mit einer Streichung von Q-Cells aus dem Index gerechnet, hob ein Börsianer hervor./rum/la

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