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AKTIEN FRANKFURT: Konjunktursorgen belasten den deutschen Aktienmarkt

FRANKFURT (awp international) – Wieder entfachte Konjunktursorgen haben dem Dax am Donnerstag erneut kräftige Verluste eingebrockt. Angesichts tiefroter Vorgaben aus Übersee sackte der deutsche Leitindex zur Mittagszeit um 3,99 Prozent ab auf 5.216,94 Punkte. Am Vortag hatte er bereits um fast 2,5 Prozent nachgegeben. Der MDax sank um 4,48 Prozent auf 8.333,16 Punkte, und der TecDax büsste 3,36 Prozent auf 664,16 Punkte ein.
Wegen «signifikanter Abwärtsrisiken» für die US-Konjunktur hatte die Fed am Vorabend wie erwartet die Umschichtung von Anleihekäufen angekündigt, zahlreiche Experten bezweifeln aber die Wirkung der Massnahme. Als Belastungsfaktoren hinzu kommen einem Börsianer zufolge noch Abstufungen der Kreditwürdigkeit im Bankensektor sowie ein schwacher Einkaufsmanagerindex aus China – dem Land, das als Stütze für die Weltwirtschaft angesehen wird. Auch das Chartbild bleibt negativ: «Der Abwärtstrend ist voll intakt», hiess es in einem Kommentar der Deutschen Bank.
RATINGABSTUFUNGEN BELASTEN FINANZWERTE
Bonitätsabstufungen von italienischen Banken und einigen US-Instituten führten bei den Aktien der Deutschen Bank zu einem Minus von 4,81 Prozent auf 22,75 Euro. Commerzbank-Titel verloren 4,01 Prozent auf 1,603 Euro. Standard & Poor’s hatte am Vorabend die Kreditwürdigkeit für sieben italienische Banken gesenkt und damit gedroht, dass dies bei acht weiteren noch geschehen könnte. Moody’s senkte derweil auch das Rating einiger US-Finanzhäuser, darunter die Bank of America .
Schlusslicht im Dax waren aber die um 6,68 Prozent auf 29,405 Euro gesunkenen Metro-Papiere . Händler begründeten dies damit, dass der Handelskonzern möglicherweise doch auf einen Verkauf der Grossmarktkette Real verzichten wird. Wie das «Handelsblatt» am Donnerstag in Berufung auf Kreise berichtete, soll Vorstandschef Eckhard Cordes das Vorhaben am Dienstag den im Aufsichtsrat vertretenen Arbeitnehmern vorgestellt haben. Ein Sprecher von Metro wollte das nicht kommentieren. Ferner hiess es in einem Bericht der «Financial Times Deutschland», dass Cordes spätestens im Sommer 2014 abtreten wird.
AUTOBRANCHE VERSAMMELT SICH AM DAX-ENDE
Ferner gab es wegen der Konjunktursorgen sehr deutliche Verluste im Autosektor. Aktien von BMW sackten um 6,22 Prozent auf 52,60 Euro ab, Daimler sanken um 6,00 Prozent und Volkswagen-Aktien verloren 5,45 Prozent. Hans Bernecker sprach in seinem Börsenbrief «AB-Daily» davon, dass die Branche im vierten Quartal voraussichtlich einen Dämpfer erhalten werde. Gespräche auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) hätten gezeigt, dass die Unternehmen nicht die gute Stimmung während der Messe stören wollten.
Als defensiv geltende Aktien aus den Gesundheits- und Konsumbranchen verzeichneten dagegen die geringsten Verluste im ohne jegliche Gewinner gebliebenen Leitindex. Aktien von Fresenius Medical Care waren mit einem Minus von 0,29 Prozent der Spitzenreiter, gefolgt von den 0,99 Prozent leichteren Titeln des Mutterkonzerns Fresenius und den 1,91 Prozent nachgebenden Aktien von Beiersdorf .
Im MDax gaben Aktien von Tui nach einem Zwischenbericht von Tui Travel um 5,56 Prozent nach. Die Reisetochter stellt sich angesichts der Umbrüche in Nordafrika auf eine weitere Zurückhaltung der Urlauber ein. EADS-Titel fielen in Frankfurt um 7,68 Prozent. Laut einem Bericht der «Financial Times Deutschland» steht die Tochter Airbus vor einer Mehrheitsübernahme des angeschlagenen Zulieferers PFW Aerospace. Bei den Aktien von Stada ging der von angekündigten Abschreibungen ausgelöste Kursrutsch vom Vortag weiter. Sie brachen am Indexende nochmals um mehr als 12 Prozent ein./tih/ag
— Von Timo Hausdorf, dpa-AFX —

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