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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Dax sinkt – Deutsche Bank kassiert Gewinnziel

FRANKFURT (awp international) – Belastet von den Sorgen um Schuldenkrise und Wirtschaftswachstum hat der Dax bereits am Dienstag die Erholungsgewinne der Vorwoche fast komplett wieder abgegeben. Für den deutschen Leitindex ging es um 2,98 Prozent auf 5.216,71 Punkte nach unten. Der MDax sank gar um 4,66 Prozent auf 7.783,14 Punkte und markierte den tiefsten Stand seit Juni 2010. Sogar fast ein Jahr länger stand der TecDax nicht mehr unter den am Tagestief erreichten 617 Punkten. Aktuell verlor er 2,94 Prozent auf 626,22 Punkte.
«Der Beginn des neuen Quartals hat leider keinen Stimmungswandel mit sich gebracht», schrieb Marktanalyst Cameron Peacock von IG Markets. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex mit einem Abschlag von rund 25 Prozent das schwächste Quartal seit neun Jahren abgeschlossen. Aussagen von Ben Bernanke indes hielten am späten Dienstagnachmittag das Minus im Dax etwas in Grenzen. Der US-Notenbankchef hielt in einer Anhörung vor Vertretern des Repräsentantenhauses die Tür für eine Ausweitung der geldpolitischen Massnahmen zur Stützung der Konjunktur weiterhin offen.
DEUTSCHE BANK SENKT PROGNOSE
Der Finanzsektor stand weiter im Fokus: So trat die Deutsche Bank wegen der Turbulenzen auf den Kapitalmärkten mit einer Prognosesenkung an den Markt. Der Branchenprimus hält es nun nicht mehr für möglich, in diesem Jahr wie angestrebt 10 Milliarden Euro vor Steuern zu verdienen, wie Bank-Chef Josef Ackermann bei einer Analystenkonferenz in London erklärte. Er hatte zuletzt die Märkte bereits auf diesen Schritt vorbereitet, so dass die Papiere ihre Verluste nur kurzzeitig deutlich ausweiteten. Zum Handelsschluss fielen sie um 4,31 Prozent auf 24,635 Euro.
Die Commerzbank-Aktien sanken derweil um 3,98 Prozent auf 1,691 Euro. Börsenbriefautor Hans Bernecker sieht vor allem Pläne für einen höheren Forderungsverzicht ausländischer griechischer Gläubiger als Belastung für die Portfolios von Banken und Versicherern.
SKY VERLIEREN FAST 8 PROZENT
Papiere des Bezahlsenders Sky Deutschland sackten im MDax um 7,91 Prozent auf 1,631 Euro ab. Händler verwiesen auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, wonach die bisherige Praxis der Vergabe nationaler Exklusivrechte bei TV-Übertragungen von Fussball-Spielen überarbeitet werden muss.
Der EuroStoxx 50 schloss um 2,21 Prozent tiefer bei 2.091,09 Punkten. Auch der CAC 40 in Paris und der Londoner FTSE 100 gaben deutlich nach. In New York stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss knapp 1 Prozent im Minus.
EURO ERHOLT SICH ETWAS
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere weiter auf 1,57 (Freitag: 1,64) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 130,54 Punkte. Der Bund Future gewann 0,68 Prozent auf 138,37 Punkte. Der Eurokurs erholte sich nach den Bernanke-Aussagen etwas und notierte zuletzt bei 1,3281 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag noch auf 1,3181 (Montag: 1,3327) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7587 (0,7504) Euro./la/she

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