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AKTIEN FRANKFURT/US-Daten drücken Dax ins Minus

FRANKFURT (awp international) – Enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt haben den Dax am Mittwoch ins Minus gedrückt. Der deutsche Leitindex verlor am Nachmittag 0,34 Prozent auf 6.121,21 Punkte. Der MDax sank um ebenfalls 0,34 Prozent auf 8.112,70 Punkte. Dagegen konnte der TecDax ein Plus von 0,46 Prozent auf 813,60 Punkte behaupten. Auf Unternehmensseite standen neben dem Bezugsrechte-Handel von Volkswagen einige Bilanzen in der zweiten Reihe im Blick. Später am Nachmittag sollten noch die US-Auftragseingänge für Februar sowie der Einkaufsmanagerindex in der Region Chicago Beachtung finden.
In den USA ist die Beschäftigung im Privatsektor im März dem Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) zufolge überraschend gesunken. Das US-Arbeitsministerium wird den offiziellen Arbeitsmarktbericht, für den die ADP-Daten als Indikator gelten, am Karfreitag veröffentlichen. An diesem Tag bleiben die Börsen in Europa und den USA geschlossen. Vor den Daten hatten laut Carsten Raun, Leiter des Eigenhandels bei der WGZ Bank, Window-Dressing-Massnahmen vor dem Quartalsende als Stütze für die Marktentwicklung. Darunter verstehen Experte Massnahmen vor allem institutioneller Anleger, vor einem Stichtag mit entsprechenden Aufträgen die Bilanz ihres Portfolios in besserem Licht erscheinen zu lassen.
Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) verloren 0,53 Prozent auf 67,55 Euro. Die Bezugsrechte aus der Kapitalerhöhung sind ab heute handelbar. Zuletzt wurden sie im Xetra-Handel zu 0,50 Euro gehandelt und damit über ihrem theoretischen Wert. Dieser liegt laut Marktanalyst Klaus Stabel von ICF beim aktuellen Kurs bei etwa 0,41 Euro.
Fresenius-Vorzüge mussten Abschläge von 0,97 Prozent auf 55,380 Euro hinnehmen. Der Medizinkonzern will seine im Dax notierten Vorzugsaktien in Stammaktien umwandeln. Börsianer begründeten die Abschläge denn auch mit einem «nahe liegenden Tausch»: Die Vorzüge würden verkauft und im Gegenzug die Stammaktien ins Depot genommen. Dementsprechend schnellten diese um 0,98 Prozent auf 41,590 Euro hoch.
Ein schwacher Ausblick und die Kürzung der Dividende drückten die Aktien von HHLA mit Verlusten von 7,66 Prozent auf 28,625 Euro ans MDax-Ende. 2009 brach bei dem Hafenlogistik-Betreiber der Gewinn ein. Für 2010 stellen die Hamburger zwar eine leichte Mengenerholung im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Der Konzernumsatz soll allerdings noch einmal schrumpfen. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) stufte die Titel unter Verweis auf den für sie überraschend pessimistischen Ausblick ab und spricht nun eine Verkaufsempfehlung aus.
Anteilsscheine von Heidelberger Druck gaben ihre zwischenzeitlich deutlichen Gewinne weitgehend ab und notierten noch 0,23 Prozent höher bei 5,325 Euro. Händler verwiesen auf einen Bericht des Anlegermagazins «Platow-Brief», wonach ein nicht genannter Investor Interesse daran hat, den Druckmaschinenhersteller komplett zu übernehmen.
Aus dem Solarsektor legten Roth & Rau sowie SMA Solar endgültige Zahlen vor. Die Titel von Roth & Rau quittierten die endgültigen Zahlen sowie den konkreten Ausblick mit heftigen Kursschwankungen und verloren zuletzt 1,36 Prozent auf 25,015 Euro. Nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr will das Unternehmen 2010 wieder deutlich wachsen. Von Analysten wurden die Aussagen unterschiedlich aufgenommen. SMA Solar ist nach eigenem Bekunden gut ins neue Jahr gestartet und will den Aktionären eine höhere Dividende als im Vorjahr zahlen. Das Unternehmen bestätigte die Umsatzprognose für 2010. «Die Zahlen stimmen mit den bereits bekannten vorläufigen Eckdaten überein und liegen zudem im Rahmen der Erwartungen», kommentierte ein Börsianer. Die Titel verloren 0,64 Prozent auf 92,90 Euro./gl/la
— Von Gerold Löhle dpa-AFX —

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