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AKTIEN SCHWEIZ/Eröffnung: Wenig verändert – Banken unter Verkaufsdruck

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag trotz negativer Nachrichten zunächst mit etwas festeren Notierungen in den letzten Handelstag der Woche gestartet, kann diese allerdings nicht halten. Beobachter sprechen von vorsichtig agierenden Investoren vor dem Wochenende. Die Ausgangslage sei zudem wenig geeignet, um die Stimmung anzuheizen. So senkte S&P die Kreditwürdigkeit Spaniens, nachdem am Vorabend bereits Fitch diversen Grossbanken mit einer Abstufung gedroht hatte. Als Kurstreiber erweisen sich die Aufschläge bei den Indexschwergewichten Novartis und Roche.
Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 0,01% höher bei 5’713,49 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,15% auf 854,86 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) legt 0,21% auf 5’180,28 Punkte zu.
Im Mittelpunkt stehen die Finanzwerte. Die Ratingagentur Fitch droht diversen Grossbanken mit der Abstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Das Geschäftsmodell dieser Institute dürfte in Teilen sensibel auf die zunehmenden Herausforderungen reagieren, denen sich die Finanzmärkte gegenübersähen, teilte die Agentur am Donnerstag zur Begründung mit.
Unter den schweizerischen Instituten senkte Fitch die langfristige Einstufung für UBS (-2,0%) von «A+» auf «A», dafür ist der Ausblick «stabil». Bei Credit Suisse (+0,8%) wurde zunächst nur der Ausblick auf «Negativ» gesenkt. Aus gut informierten Kreisen kommt zudem die Nachricht, wonach die CS offenbar ihr Geschäft mit Commercial Mortgage-Backed Securities (CMBS) am Standort New York schliessen will. Julius Bär verbilligen sich um 0,3%.
Die Versicherungstitel von Swiss Re (-0,6%) und ZFS (-0,7%) zeigen sich ebenfalls in der Verlustzone.
Als Kurstütze wirken die Aufschläge bei den Indexschwergewichten Roche (+0,4%) und Novartis (+0,4%). Nestlé (+0,2%) legen etwas weniger zu. Auf der Gewinnerseite stehen zudem Sonova (+1,6%) und Transocean (+1,0%), die zuletzt deutlich nachgegeben hatten.
Syngenta (+3,9%) übertrifft mit dem um 21% höheren Umsatz für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2011 die Konsensschätzungen weit. Die Firmenverantwortlichen rechnen auf das Gesamtjahr betrachtet mit einem beträchtlichen Umsatzwachstum und einer höheren Rentabilität. Positiv zur Kenntnis genommen wird am Markt auch die Preissetzungsmacht des Unternehmens im zurückliegenden Quartal.
Clariant (+1,5%) nimmt am deutschen Schuldscheinmarkt insgesamt 365 Mio EUR auf. Mit den neuen Schulden will Clariant vor allem die Fälligkeitsstrukturen und Finanzverbindlichkeiten optimieren. Die Platzierung der Schuldscheine beweist nach Ansicht der Bank Vontobel die Fähigkeit von Clariant, trotz unsicheren Ausblicks eine Refinanzierung zu sicheren Bedingungen durchzuführen. Dies dürfte die Anleger beruhigen, die sich Sorgen gemacht hatten, dass das Unternehmen nicht zu vernünftigen Bedingungen würde refinanzieren können, heisst es in einem Kommentar.
Bei den Nebenwerten verlieren Sulzer (-8,0%) deutlich. Der markante Auftragsrückgang im 3. Quartal komme überraschend, besonders in der Pumpensparte, schreibt Vontobel. Bei Ems (-0,1%) bezeichnen die Experten die Umsatzzahlen als solide. Sie deuteten auf eine Ausweitung der Marktanteile trotz ungünstiger Wechselkurse hin. Temenos (+5,3%) stehen trotz einer Umsatzwarnung vom Vorabend deutlich unter Druck.
Die grössten Gewinner stellen Precious Woods (+13,2%). Das Unternehmen hat sich mit der Notveräusserung von drei Vierteln ihres in die Subholding Precious Woods Central America (PWCA) eingebrachten Teakholz-Geschäftes aus der finanziellen Schieflage befreien können.
ps/rt

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