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AKTIEN SCHWEIZ/Verlauf: SMI legt nach SNB Ankündigung deutlich zu

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Mittwochmittag nach schwachem Start im Plus. Für die Aufschläge sorgt eine Ankündigung der Schweizer Nationalbank (SNB), wonach sie Massnahmen gegen den starken Franken ergreift. Mit einem tieferen Leitzins und mehr Liquidität will sie die Schweizer Währung schwächen. Als erste Reaktion legten insbesondere die Bankenwerte deutlich zu und der Franken gab gegenüber Euro und US-Dollar nach.
Insgesamt hat sich das Börsensentiment aber noch nicht grundsätzlich verbessert. Belastet wird die allgemeine Stimmung von den Rezessionssorgen mit Blick auf die USA sowie von den Sorgen im Zusammenhang mit Italien. Entsprechend notieren auch die meisten wichtigen europäischen Börsenplätze weiterhin im Minus.
Bis um 11.55 Uhr steigt der SMI um 0,60% auf 5’580,10 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steht um 0,54% höher auf 857,29 Zählern und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,33% auf 5’115,72 Punkten.
Die SNB erachtet den Franken derzeit als massiv überbewertet. Ab sofort strebt sie deshalb einen Dreimonats-Libor so nahe bei Null wie möglich an. Das Zielband beträgt neu zwischen 0 und 0,25% statt wie bisher 0 bis 0,75%. Damit wird Geld, das sich die Geschäftsbanken bei der SNB ausleihen, nochmals günstiger.
Das letzte Mal hat die SNB im Juni entschieden, die Zinsen auf dem bereits damaligen Rekordtief zu belassen. Nebst dem Angebot von günstigem Geld wird die SNB mit sofortiger Wirkung auslaufende Repos und SNB Bills nicht mehr erneuern.
Das sind vor allem für die Bankenaktien guten Neuigkeiten. Die zuletzt stark verkauften Papiere der Grossbanken stehen deshalb an der Spitze im SMI/SLI. Am deutlichsten sind die Gewinne bei UBS und Credit Suisse (je +2,6%). Julius Bär (-0,2%) bleiben hingegen im Minus stecken. Auf Erholungskurs sind auch einige Versicherungspapiere. Swiss Re steigen um 2,0%, ZFS um 1,0% und Bâloise um 0,7%. Swiss Life sind aktuell unverändert.
Aufschläge gibt zudem für das SMI-Schwergewicht Roche (+1,0%). Die Basler haben von der europäischen Kommission eine weitere Zulassung für Actemra/RoActemra für die Behandlung der aktiven systemischen juvenilen idiopathischen Arthritis (sJIA) bei Kindern ab zwei Jahren erhalten. Novartis (+0,7%) sind ebenfalls im Plus während die Nestlé-Aktien 0,2% verlieren.
Angesichts der weiterhin schwierigen Lage bei den Staatsfinanzen und den damit verbundenen Sorgen um die weitere globale Wirtschaftsentwicklung bleiben viele zyklische Titel im Minus sitzen. Am grössten sind die Abgaben bei Weatherford (-2,4%). Branchenkollegin Transocean (-1,2%) hält sich etwas besser. Das in der Ölförderung tätige Unternehmen wird nachbörslich die Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen.
Zu den grössten Verlierern gehören zudem Swatch (-1,7%), Sonova (-1,5%), Actelion (-1,3%) und Synthes (-1,3%). Citigroup hat das Kursziel für die Aktien von Swatch erhöht und verweist dabei auf höhere Schätzungen für das organische Umsatzwachstum für die Uhrensparte im zweiten Halbjahr. Die Titel können davon aber nicht profitieren.
Aus der zweiten Reihe wird Petroplus (-24,8%) nach der Vorlage der Zahlen für die ersten sechs Monate regelrecht abgestraft von den Anlegern. Sie zeigen sich enttäuscht von der schwachen Geschäftsentwicklung und der nicht vorhandenen Profitabilität des Unternehmens. Auch das Nichterreichen der Auflagen für die revolvierende Kreditfazilität (RCF) wird klar bemängelt.
Auch die Aktien von AFG (-0,6%) gehen nach der Zahlenvorlage tiefer um. Das Ergebnis war schwächer als prognostiziert ausgefallen.
are/cf

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