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AKTIEN SCHWEIZ/Vorbörse: Tiefer – Portugal und Griechenland belasten weiter

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch mit Verlusten eröffnen und die Korrektur des Vortages fortsetzen. Am Dienstag hatte die Ratingagentur Standard & Poor’s am Nachmittag mit Abstufungen für Portugal und Griechenland weltweit eine Verkaufswelle an den Aktienmärkten ausgelöst. Insbesondere die starke Rating-Rückstufung für griechische Staatsanleihen liess den SMI in der Schlussauktion unter die Marke von 6’700 Punkte sinken. Im Anschluss daran büsste die Wall Street weiter an Terrain ein und auch an den asiatischen Börsen kam es zu starken Einbussen.
Mit dem neuerlichen Stresstest für den Euroraum stehe der Markt auf der Kippe. Lediglich eine schnelle Lösung der griechischen Refinanzierungsprobleme oder eine überraschend positive Wortwahl des Federal Reserve bei seiner Zinsentscheidung könne für eine Fortsetzung der bislang positiven Stimmung sorgen, meinen Marktteilnehmer. In Berlin treffen sich am Mittag EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn mit Vertretern der Parteien, um über Hilfen für Griechenland zu sprechen. Nach Handelsschluss in Europa liegt der Fokus dann auf der Zinsentscheidung der US-Notenbank.
Bis um 08.20 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,67% auf 6’622,54 Punkte.
Nachrichten zu SMI-Unternehmen gibt es praktisch keine. Die meisten vorbörslich gehandelten Titel verlieren zwischen 0,6 und 0,7%.
Somit dürfte es bei Finanztiteln erneut zu Abgaben kommen. UBS, Credit Suisse, Swiss Re oder Zurich Financial Services (vorbörslich alle mit 0,6% im Minus) hatten am Dienstag besonders stark nachgegeben.
Auch Zykliker litten unter der schlechten Stimmung an den Börsen. Heute geben Swatch im vorbörslichen Geschäft 0,7%, Holcim 0,7% oder ABB um 0,6% nach.
Adecco (-0,7%) könnten im Handelsverlauf allenfalls von Quartalszahlen der Konkurrentin Randstad gestützt werden. Randstad habe die Erwartungen erfüllt, hiess es.
Syngenta (-0,7%) hat eine neue Partnerschaft mit dem brasilianischen landwirtschaftlichen Forschungsinstitut Embrapa bekanntgegeben. Die Vereinbarung ziele auf die Verbesserung der Pflanzenqualität und der Erträge der Landwirte in Brasilien ab, hiess es.
Die defensiven Werte Nestlé (-0,7%), Novartis (-0,6%) und Roche (-0,7%) können sich der negativen Tendenz nicht entziehen.
Nobel Biocare (kein vorbörslicher Handel) hat mit dem heute vorgelegten Quartalsergebnis die Vorgaben bei Umsatz und Betriebsgewinn verfehlt. Der Reingewinn dagegen übertraf dank einem guten Finanzergebnis die Erwartungen.
Im breiten Markt hat die Mobiltelefon-Software-Herstellerin Myriad im Geschäftsjahr 2009 von Restrukturierungskosten belastet einen deutlich höheren Verlust ausweisen müssen als noch im Jahr 2008.
mk/uh

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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