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Algeriens Langzeitpräsident Bouteflika kandidiert für Wiederwahl

Der algerische Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika tritt trotz seiner schwer angeschlagenen Gesundheit erneut zur Wiederwahl an. (Archivbild) KEYSTONE/AP/SIDALI DJARBOUB sda-ats

(Keystone-SDA) Trotz seiner schwer angeschlagenen Gesundheit tritt der algerische Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika erneut zur Wiederwahl an. Bouteflika habe in einer Erklärung seine Kandidatur für die Abstimmung am 18. April verkündet.

Das meldete die staatliche algerische Nachrichtenagentur APS am Sonntag. Bereits am Samstag hatte die regierende Nationale Befreiungsfront (FLN) den 81-Jährigen als ihren Kandidaten präsentiert und ihn zur Kandidatur aufgerufen. Sollte er wie erwartet wiedergewählt wären, wäre es seine fünft Amtszeit.

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Er komme mit der Kandidatur den Aufrufen nach und wolle seine «erhabene Pflicht» weiter erfüllen, sagte Bouteflika am Sonntag. 1999 war er als Wunschkandidat des Militärs zum Staatschef gewählt worden. Er wurde trotz seiner Gesundheitsprobleme im Frühjahr 2014 wiedergewählt.

Inzwischen sitzt er im Rollstuhl und zeigt sich nach mehreren Schlaganfällen in den vergangenen Jahren kaum noch in der Öffentlichkeit. Vor zwei Jahren musste Bundeskanzlerin Angela Merkel sogar einen Besuch kurzfristig absagen, weil der Gesundheitszustand Bouteflikas ein Treffen nicht zuliess.

«Natürlich habe ich nicht dieselbe körperliche Stärke wie früher», erklärte Bouteflika. Daraus habe er nie ein Geheimnis gemacht. «Mein fester Wille, dem Land zu dienen, hat mich jedoch nicht verlassen, sondern wird mich die Schwierigkeiten überwinden lassen, die mit der Krankheit verbunden sind.»

Im Falle einer Wiederwahl wolle er eine nationale Konferenz mit allen Kräften einberufen, um einen Konsens über notwendige Reformen zu erzielen.

Die algerische Regierungskoalition, zu der die FLN gehört, hatte Bouteflika bereits vor einigen Tagen ebenfalls zur Kandidatur aufgefordert. Seine Unterstützer sehen ihn als Garanten für die Sicherheit und Stabilität des nordafrikanischen Landes nach dem Bürgerkrieg mit Islamisten in den 1990er Jahren.

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