British Airways fliegt Rekordverlust ein
London - Die schlechten Nachrichten für British Airways nehmen kein Ende: Nach herben Schlägen durch Streiks und Vulkanasche hat die Airline im Geschäftsjahr 2009/2010 (31. März) den grössten Verlust seit ihrer Privatisierung 1987 eingeflogen.
Unter dem Strich flog British Airways vorläufigen Ergebnissen zufolge einen Verlust von 425 Mio. Pfund (791,8 Mio. Franken) ein, knapp 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz schrumpfte um elf Prozent auf knapp 8 Mrd. Pfund. Der Vorsteuerverlust betrug 531 Mio. Pfund. Nun sollen die Aktionäre auf eine Dividende verzichten.
Analysten hatten mit einem Fehlbetrag vor Steuern von 590 Mio. Pfund gerechnet. Im Geschäftsjahr 2008/2009 war bereits ein Vorsteuerverlust von 401 Mio. Pfund verzeichnet worden.
Die Briten kämpfen mit rückläufigen Passagierzahlen, schwankenden Kerosinkosten und wachsender Konkurrenz durch Billigflieger. Hauptgründe für den Rekordverlust seien die Wirtschaftskrise und der harte Winter, heisst es von der Airline selbst.
Die Airline hat auch mit einem Riesenloch in der Pensionskasse zu kämpfen. Eine weitere Baustelle ist der Streit zwischen Management und Kabinenpersonal um die Bezahlung.
Die Gewerkschaft Unite will voraussichtlich vom kommenden Montag an zu neuen Streiks aufrufen. Ob sie stattfinden, lassen beide Seiten vor Gericht klären. Schon zu Weihnachten und Neujahr, in der stärksten Reisezeit, hatte Unite zum Streik aufgerufen. Er wurde gerichtlich verboten und schliesslich vor Ostern durchgezogen.
Die Mitarbeiter wehren sich gegen Kürzungspläne. Sie hatten bereits im März gestreikt, mit einem weiteren Ausstand wird in der kommenden Woche gerechnet. Die Gewerkschaft Unite will voraussichtlich vom kommenden Montag an zu neuen Streiks aufrufen.