Kulturhauptstadtjahr 2010 im deutschen Essen eröffnet
Essen - Essen ist zusammen mit dem deutschen Ruhrgebiet für ein Jahr Kulturhauptstadt Europas. Nach dreijähriger Vorbereitung begann das Kulturhauptstadtjahr mit einem Festakt in der verschneiten Essener Zeche Zollverein.
Die Region trägt den Titel 2010 zusammen mit Pécs (Ungarn) und Istanbul. "Es könnte gar nicht besser sein", sagte ein gut gelaunter Bundespräsident Horst Köhler im grünen Jägermantel beim Festakt. Rund 300 Projekte und 2500 Veranstaltungen sind in dem Jahr in der Region geplant.
Köhler würdigte den Strukturwandel im Ruhrgebiet. Heute werde das Ruhrgebiet nicht nur mit seinen stillgelegten Zechen und Stahlwerken assoziiert, sondern auch mit dem Kulturschaffen im Land. Das Ruhrgebiet zeige, "wie sehr Kultur hilft, Würde zu bewahren und den Wandel zu vollziehen". Kultur helfe aber auch, "die Welt von heute zu verstehen und Möglichkeiten von morgen auszuloten".
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, der auf Deutsch sprach, erinnerte daran, dass die Idee des modernen Europas mit Kohle und Stahl begonnen habe. Heute sei "der Kohlenpott" ein "Meltingpott" - also ein Schmelztiegel - der Völker und Kulturen.
25 Jahren nach Athen als erster Kulturhauptstadt im Jahr 1985 sei das Ruhrgebiet ein würdiger Titelträger. Schliesslich habe sich die Region durch Vielfalt in Kunst, Kultur, Handel, Gewerbe und auch im Fussball bewiesen, sagte Barroso.
Bei der im Fernsehen übertragenen Veranstaltung gab es ein buntes Rahmenprogramm aus Tanz, Musik und Gesangseinlagen, das in drei Akten an den Wandel der Region erinnerte. Höhepunkt des Festakts war eine von Herbert Grönemeyer vorgetragene Ruhrgebiets-Hymne "Komm zur Ruhr".
Das Kulturhauptstadtjahr 2010 in 53 Städten der Region steht unter dem Motto "Wandel durch Kultur, Kultur durch Wandel."