Laut IGB mehr als 100 Gewerkschafter im letzten Jahr ermordet
Genf - Die Zahl der getöteten Gewerkschafter hat im vergangenen Jahr stark zugenommen. 2009 sind weltweit 101 Arbeitnehmervertreter umgebracht worden, wie aus einer Studie des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) hervorgeht.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Morde demnach um fast ein Drittel - 2008 starben 76 Gewerkschafter eines gewaltsamen Todes.
Die Studie, welche am Rande der Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf publiziert wurde, spricht auch von stärkerem Druck auf die Grundrechte der Arbeitnehmenden im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise.
Die Mehrzahl der insgesamt 101 Todesopfern stammt aus Kolumbien (48), gefolgt von Guatemala (16) und Honduras (12). Getötete Gewerkschafter waren weiter in Mexiko, Bangladesch, Brasilien, der Dominikanischen Republik, den Philippinen, Indien, dem Irak und Nigeria zu beklagen.
Der IGB verzeichnet auch zahlreiche Mordversuche und Todesdrohungen gegen Gewerkschafter insbesondere in Kolumbien und Guatemala.
"Kolumbien war einmal mehr das Land, wo der Kampf um die fundamentalen Rechte der Arbeitnehmenden zum Tod führt - ungeachtet der anderslautenden Beteuerungen der kolumbianischen Regierung", erklärte IGB-Generalsekretär Guy Ryder.
Hunderte Arbeitnehmervertreter wurden allein im letzten Jahr in Ländern wie dem Iran, Honduras, Pakistan, Südkorea, der Türkei oder Simbabwe verhaftet. Auch Tausende von Arbeiterinnen und Arbeitern, die für mehr Lohn oder die Verbesserung der Arbeitsbedingungen demonstrierten, seien Opfer von Repressionen geworden.