Saudiarabischer Prinz wegen Mordes an Diener schuldig gesprochen
London - Ein Gericht in London hat am Dienstag einen homosexuellen Prinzen aus Saudi-Arabien wegen Mordes an seinem Diener schuldig gesprochen. Dem 34-jährigen droht lebenslange Haft, sein Strafmass soll am Mittwoch verkündet werden.
Saud Bin Abdulasis Bin Nasir el Saud, ein Enkel des saudiarabischen Königs, habe "seine Machtposition missbraucht" und seinen Diener Bandar Abdullah Abdulasis im Februar in einem Londoner Hotel zunächst schwer misshandelt und anschliessend erdrosselt, befand das Strafgericht Old Bailey.
Der Tote war Mitte Februar mit schwersten Verletzungen wie Bisswunden und ausgeschlagenen Zähnen in einem blutverschmierten Bett der Hotelsuite gefunden worden, die er mit dem Prinzen geteilt hatte.
Die beiden Männer wohnten nach Darlegung der Staatsanwaltschaft damals seit fast einem Monat im Landmark Hotel, in dem Bandar immer wieder misshandelt wurde. Das Gericht stufte die Überfälle als "sadistisch" und "sexuell konnotiert" ein.
Saud bekannte sich zwar der Tötung für schuldig, nicht aber des Mordes und der schweren Körperverletzung. Er bestritt zudem, homosexuell zu sein.
Saud hatte vor Gericht angegeben, mit seinem Diener bis in die frühen Morgenstunden an der Hotelbar getrunken zu haben und danach aufs Zimmer gegangen zu sein. Er sei erst am Nachmittag aufgewacht und habe dann "schockiert und traurig" gemerkt, dass sein Diener tot war, erklärte die Anklage.