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Visa verdient an grenzüberschreitenden Einkäufen

(Keystone-SDA) San Francisco – Die Menschen zücken wieder häufiger ihr Plastikgeld. Der weltgrösste Kreditkarten-Anbieter Visa registrierte im dritten Geschäftsquartal (Ende Juni) rasant ansteigende Geldströme. Besonders das grenzüberschreitende Bezahlen legte zu.
Bei jedem einzelnen Einkauf zwackte Visa seinen Anteil ab und fuhr so einen Gewinn von unterm Strich 716 Millionen Dollar ein. Die Aktie legte am Mittwoch nachbörslich leicht zu.
Konzernchef Joseph Saunders sprach von einer anhaltenden Erholung des Geschäfts. Im krisengezeichneten Vorjahreszeitraum hatte Visa allerdings mit 729 Millionen Dollar noch etwas mehr verdient. Das war dem Konzern aber nur durch den Börsengang seiner brasilianischen Tochter gelungen. Der Umsatz stieg um 23 Prozent auf 2,0 Milliarden Dollar.
Von April bis Juni wickelte Visa 11,7 Milliarden Transaktionen ab im Wert von insgesamt 803 Milliarden Dollar – das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahlungen von Land zu Land legten sogar um 17 Prozent zu. Mit der zu Jahresbeginn angekündigten Übernahme des Online-Zahlungsabwicklers CyberSource will Visa sein Geschäft weiter ausbauen.
Visa ist die Nummer eins der Kreditkarten-Anbieter und hatte zu Jahresbeginn den Verfolger Mastercard auf Abstand halten können. Mastercard legt seine neuesten Zahlen am kommenden Dienstag (3. August) vor. Der dritte im Bunde, American Express, hatte vor einigen Tagen bereits Aufbruchstimmung verbreitet.
In der Wirtschaftskrise hatten die Menschen den Gürtel enger schnallen müssen. Bestehende Kreditkartenschulden blieben oft unbeglichen. Seit Jahresbeginn bessert sich die Lage jedoch merklich. Anders als American Express verleihen Visa und Mastercard nicht selbst Geld – sie übernehmen nur die Abwicklung und kassieren dafür Gebühren. Das Risiko unbezahlter Kartenschulden tragen die Partnerbanken.

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