APEC beginnt Beratungen über wirtschaftliche Integration
YOKOHAMA (awp international) – Vertreter des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (APEC) haben am Sonntag Beratungen über eine weitere wirtschaftliche Integration in der Region aufgenommen. Sie dienen als Vorbereitung für den diesjährigen APEC-Gipfel am 13. und 14. November in der japanischen Hafenstadt Yokohama, zu dem Führer der 21 APEC-Mitglieder erwartet werden, darunter US-Präsident Barack Obama. Die APEC strebt die Schaffung einer Freihandelszone an. Die Mitglieder hoffen, den Weg zur Liberalisierung im Jahr 2020 freimachen zu können. Bei einem Treffen der Finanzminister im Vorfeld des Gipfels sprachen sich diese am Wochenende für gemeinsame Anstrengungen zur Beseitigung von Handelsungleichgewichten aus.
Um einen Währungskrieg zu vermeiden, sollten die Wechselkurse durch die Märkte bestimmt werden und die wirtschaftlichen Fundamentaldaten widerspiegeln, hiess es in einer Erklärung der Finanzminister. Dies könnte Druck auf Länder wie China ausüben, von einer unfairen Abwertung ihrer Währungen zur Ankurbelung der eigenen Exporte Abstand zu nehmen. Die USA werfen China vor, sich mit einem unterbewerteten Yuan Handelsvorteile zu verschaffen. Die 1989 unter amerikanischer Ägide gegründete APEC ist ein riesiger Wirtschaftsblock, der rund 52,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Weltwirtschaft erreicht und wertmässig 44,4 Prozent des globalen Handels ausmacht. An der APEC sind 21 Staaten und Gebiete beteiligt.
Dazu gehören fünf Länder des amerikanischen Kontinents (USA, Kanada, Mexiko, Peru und Chile), drei ozeanische Länder (Australien, Neuseeland und Papua-Neuguinea), sechs Länder beziehungsweise Gebiete aus Fernost (Japan, China, Südkorea, Russland, Taiwan und Hongkong) sowie sieben Länder des Verbandes südostasiatischer Staaten (ASEAN) namentlich Philippinen, Singapur, Vietnam, Malaysia, Indonesien, Brunei und Thailand. Vor dem APEC-Gipfel am kommenden Wochenende findet am Donnerstag und Freitag in Südkorea der G-20-Gipfel statt.
Für Gastgeber Japan erfolgt das APEC-Jahrestreffen zu einer diplomatisch höchst schwierigen Zeit. Mit China und Russland sind in jüngster Zeit alte Territorialstreitigkeiten wieder aufgeflammt. Und auch Japans Verhältnis zu seiner Schutzmacht USA ist wegen eines Streits um die Verlegung eines US-Hubschrauberstützpunktes auf der südjapanischen Inselprovinz Okinawa seit geraumer Zeit gespannt. Ob und inwieweit sich diese Streitigkeiten auf die am Rande des APEC-Gipfels geplanten bilateralen Treffen auswirken, bleibt abzuwarten./ln/DP/he