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Arbeiten für Hochwasserschutz an der Emme gehen weiter

Keystone-SDA

Nach einer Sommerpause werden die Hochwasserschutz-Arbeiten an der Emme im Gebiet Bätterkinden/Utzenstorf wieder aufgenommen. Unter anderem wird die Flusssohle verbreitert und bei der Saalanlage Bätterkinden eine Betonmauer errichtet.

(Keystone-SDA) Mit dem Projekt soll einerseits der Hochwasserschutz verbessert werden, andererseits soll die Emme auch revitalisiert werden, wie aus einer Mitteilung des Schwellenverbands Emme, 1. Sektion, vom Dienstag hervorgeht.

Die Bauarbeiten wurden im Sommer vier Monate lang unterbrochen, damit das Naherholungsgebiet ohne Einschränkungen genutzt werden konnte. Ein weiterer Grund war die Gewittersaison, die zu mehr Hochwassern in der Emme führt und die Bauarbeiten behindert hätte.

Nach den Hochwassern an der Emme 2005 und 2007 zeigte eine Analyse Defizite und Schwachstellen auf, namentlich zwischen Burgdorf und der Kantonsgrenze. Diese werden nun nach und nach behoben.

Die Bauarbeiten selbst sind bisher laut Schwellenkorporation gut vorangekommen und liegen innerhalb des Zeitplans. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 4,88 Millionen Franken. Das Projekt wird von der öffentlichen Hand mitfinanziert. Die Verantwortlichen rechnen mit einer Bauzeit von rund drei Jahren.

Kampf gegen Fluten

Die unberührte Emmelandschaft wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts zunehmend bebaut und vor Überschwemmungen geschützt. Starke Rodungen entlang der Gewässer liessen die Geschiebemenge ansteigen. Die Flussohle erhöhte sich. Siedlungen und Kulturland wurden bei Hochwasser überschwemmt.

Der Emmentaler Dichter und Pfarrer Jeremias Gotthelf beschrieb in seiner Erzählung «Die Wassernot im Emmental» wortgewaltig, was die Emme-Fluten für die Bevölkerung bedeuteten.

Ab 1800 wurden Dämme und Schwellen gebaut und ab 1880 wurde der Fluss begradigt und verschmälert. Die Einengung der Emme führte jedoch zu einer starken Sohlenerosion, welche mittels zahlreicher Querschwellen begrenzt wurde. Die Emme büsste an natürlicher Dynamik ein und bietet heute ungünstige Lebensbedingungen für Fische und andere Lebewesen.

Mit Aufweitungen des Gerinnes sollen wieder vermehrt eigendynamische Prozesse im Fluss in Gang kommen und die Abflusskapazität erhöht werden. Ziel sind strukturreichere Ufer- und Flusslandschaften, wo Geschiebe vom Wasser mitgenommen, aber auch abgelagert werden kann. Fische sollen wieder besser wandern können.

Die Emme entspringt in den Berner Voralpen zwischen Hohgant und Augstmatthorn. Sie fliesst durch das nach ihr benannte Emmental und mündet etwas unterhalb von Solothurn in die Aare. Die Emme ist berüchtigt für ihre Fluten bei Gewitter und Starkregen.

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