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Bâloise und Signal Iduna einigen sich auf Eckpunkte zum Deutschen Ring (AF)

(Um weiter Angaben und Analystenstimmen ergänzt)
Basel (awp) – Die Bâloise ist dem Ziel, die Deutscher-Ring-Gesellschaften zu entflechten und anschliessend das Deutschland-Geschäft unter einem Dach zu vereinen, einen weiteren Schritt näher gekommen. Die Bâloise und die deutsche Signal-Iduna-Gruppe hätten sich auf die Eckpunkte der Neuausrichtung des Deutschen Rings geeinigt, teilte der Basler Versicherer am Dienstag mit. Eine entsprechende Absichtserklärung sei unterzeichnet worden, die Vertragsunterzeichnung soll in Kürze folgen.
Gemäss den Eckpunkten sollen die Bâloise-Töchter Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG und Deutscher Ring Sachversicherungs-AG (DR Leben/Sach) vom Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G. (DR Kranken) getrennt werden. Alle Mitarbeiter erhalten gemäss Mitteilung ein Arbeitsplatzangebot und werden in Zukunft nur noch einen Arbeitgeber haben. Von den Mitarbeitern mit Doppelarbeitsverträgen bekomme die Hälfte ein Arbeitsplatzangebot von der DR Leben und die andere Hälfte von der DR Kranken/Signal Iduna.
Die gemeinsame Stammorganisation der DR-Versicherungsgesellschaften werde ebenfalls neu geordnet. Dabei haben die Vertriebspartner der Stammorganisation, die bisher für den Vertrieb aller drei DR-Gesellschaften zuständig waren, die Wahl, ob sie künftig entweder in die Stammorganisation von Signal Iduna/DR Kranken oder DR Leben/Sach wechseln. Derweil vertreibt der DR Leben/Sach weiterhin Produkte vom DR Kranken.
Eine Lösung wurde auch betreffend der gemeinsamen Beteiligungen gefunden, insbesondere mit Blick auf den Finanzdienstleister OVB. DR Kranken/Signal Iduna werden wie vorgesehen rund 21,3% an OVB halten. Ausserdem sollen im OVB-Aufsichtsrat jeweils zwei Vertreter von Signal Iduna und der Bâloise Einsitz nehmen. Signal Iduna erhalte den Vorsitz und werde zudem einen dritten, unabhängigen Vertreter benennen, heisst es.
Das Bâloise-Management erwartet aus der Neuordnung jährliche Synergien in Höhe von 20-25 Mio EUR. Dem stünden stehen einmalige Kosten gegenüber, die etwa dem 1 bis 1,5-fachen einer Jahressynergie entsprächen. Diese einmaligen Kosten der Bâloise umfassen laut Mitteilung die Entflechtung und die engere Verzahnung der deutschen Gesellschaften.
Die Bâloise werde nach der Entflechtung die engere Vernetzung ihrer Deutschlandgesellschaften vorantreiben, um so eine Plattform für «ertragreiches Wachstum» zu schaffen, heisst es weiter. Dazu sollen Kompetenzzentren geschaffen und die Produktpaletten zu einem Angebot vernetzt werden. DR Leben/Sach werden zusammen mit den Basler Versicherungen die strategische Geschäftseinheit der Bâloise in Deutschland bilden.
«Die Neuordnung ist eine sehr gute Nachricht für unsere Mitarbeiter, unsere Kunden, unsere Vertriebspartner und auch unsere Aktionäre, weil wir damit eine klare Grundlage für die weitere erfolgreiche Entwicklung der Bâloise Gruppe gelegt haben. Unser Business Case in Deutschland ist voll intakt», wird Martin Strobel, Vorsitzender der Konzernleitung der Bâloise in der Mitteilung zitiert.
Als nächstes müssen mit dem DR-Betriebsrat Verhandlungen aufgenommen. Dieser steht der heute publizierten Einigung zwischen Signal Iduna und Bâloise kritisch gegenüber. Die Freude der beiden Versicherer sei verfrüht, ohne Einigung mit dem Betriebsrat sei keine Entflechtung möglich. Der Betriebsrat stellt verschiedene Forderungen zum Schutz der Mitarbeitenden.
Stefan Schürmann, Analyst der Bank Vontobel, hält die Absichtserklärung als grossen Schritt in die richtige Richtung. Dabei dürfte sich die heute publizierte Mitteilung positiv auf den Kurs der Bâloise auswirken. Die Aktie werde derzeit mit einem Gewinn je Aktie (EPS) von 8,2x für 2011 und zum erwarteten Buchwert gehandelt. Schürmann sieht Aufwärtspotenzial für Bâloise und bestätigt daher seine «Buy»-Empfehlung und das Kursziel von 115 CHF pro Aktie.
An der Börse geben Bâloise gegen 11 Uhr um 4,7% respektive 4,40 CHF auf 88,60 CHF nach, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,50% verliert. Allerdings werden Bâloise ex-Dividende von 4,50 CHF gehandelt.
mk/uh

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