BASF will Kunststoff-Geschäft profitabler machen
FRANKENTHAL (awp international) – Der weltgrösste Chemiekonzern BASF will sein Geschäft mit Kunststoffen vor allem mit dem Bau von neuen Anlagen in Asien profitabler machen. Dabei soll die Sparte schneller wachsen als der Markt. «Im Jahr 2010 wollen wir den Umsatz des Segments steigern und eine deutliche Ergebnisverbesserung erzielen», sagte Martin Brudermüller, Vorstand für die Sparte Kunststoffe und Asien, am Dienstag in Frankenthal. Im Krisenjahr 2009 hatte BASF in der Kunststoff-Sparte mit 7,1 Milliarden Euro mehr als ein Fünftel weniger umgesetzt als noch ein Jahr zuvor.
Neben den Bau neuer Anlagen sowie Forschungs- und Entwicklungszentren in Asien setzt die im Dax notierte Gesellschaft dabei auch auf eine Spezialisierung ihrer Produktpalette. Schon seit Jahren bauen die Ludwigshafener Überkapazitäten bei Standardkunststoffen ab und erweitern ihr Geschäft mit Spezialitäten. «Wir trennen uns von Standorten und Aktivitäten, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind oder die langfristig unsere Renditeerwartungen nicht erfüllen können», erklärte Brudermüller. Während im Jahr 2006 etwa 40 Prozent der Umsätze mit innovativen Produkten und Spezialitäten für einzelne Branchen und Kunden gemacht worden seien, liege dieser Anteil nun bei mehr als 50 Prozent.
So erweitert BASF derzeit die Kapazitäten für bioabbaubare Kunststoffe in Ludwigshafen und baut eine Anlage für Cellasto im chinesischen Shanghai. Cellasto ist ein Polyurethan und wird für Zusatzfedern im Automobilbereich eingesetzt.
In allen Regionen der Welt wird laut BASF der Kunststoffmarkt weiter wachsen. «Kunststoffe sind heute bei der Bewältigung wichtiger Zukunftsfragen nicht mehr wegzudenken. Und das bedeutet neue Geschäftschancen für BASF», erläuterte Brudermüller. Die globale Nachfrage nach Kunststoffen wird sich dem Unternehmen zufolge mit einer jährlichen Wachstumsrate von rund 5 Prozent bis 2015 fortsetzen.
Die grösste Steigerung auch über 2015 hinaus erwartet BASF in Asien. Bereits seit 2007 sei der Verbrauch dort grösser als die gesamte Nachfrage in Europa und Nordamerika zusammen. «Der Schwerpunkt der BASF-Investitionen in Neuanlagen wird daher in den nächsten Jahrzehnten in Asien liegen», sagte Brudermüller. Gleichzeitig plant das Unternehmen dort den Bau von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen./ne/she