Benediktinerinnen verlassen das Kloster St. Gallenberg SG
Nach 240 Jahren werden die Benediktinerinnen im Sommer 2026 das Kloster St. Gallenberg, Glattburg in Oberbüren SG verlassen. Die noch fünf Schwestern ziehen vorerst für eine Probezeit ins Kloster St. Lazarus in Seedorf im Kanton Uri.
(Keystone-SDA) «Wir tun den Schritt, solange es uns noch gut geht und wir entscheiden können», wird Äbtissin Ancilla Zahner in der Mitteilung des Bistums St. Gallen vom Mittwoch zitiert.
Während einer dreijährigen Probephase ziehen die fünf Benediktinerinnen im kommenden Sommer in den Kanton Uri und werden dort als Gäste der Klostergemeinschaft St. Lazarus in Seedorf aufgenommen. In dieser Zeit wollten sich die beiden Konvente besser kennenlernen, ihre Kräfte bündeln, «um neue Wege des klösterlichen Lebens zu erproben».
Ein Mitgrund für den Umzug ist die finanzielle Situation: Die hohen Personal-, Unterhalts- und Renovationskosten des Klosters könnten langfristig von der Gemeinschaft nicht mehr getragen werden.
Die Gemeinschaft der Benediktinerinnen ist seit 1781 im früheren äbtlichen Schloss Glattburg bei Oberbüren präsent. Bis 1968 führten sie eine Arbeits- und Hauswirtschaftsschule für Mädchen. Die Schwestern pflegten bis heute mit der Hilfe von Gläubigen die ewige Anbetung und öffneten die Türen regelmässig, um Erstkommunikantinnen und Erstkommunikanten Eindrücke vom Kloster zu vermitteln, heisst es in der Mitteilung.
Das Kloster St. Lazarus in Seedorf wurde im 12. Jahrhundert erbaut. 1559 übernahmen es Benediktinerinnen. Die Gemeinschaft bete und arbeite seither ununterbrochen nach der Regel des heiligen Benedikt. Das Kloster sei ein wichtiger religiöser Ort im Kanton Uri.