
Berliner Polizei rätselt über 17-Jährigen mit unbekannter Identität
(Keystone-SDA) Ein nach eigenen Angaben 17-jähriger Junge gibt der Berliner Polizei Rätsel auf: Der Jugendliche meldete sich vor zwölf Tagen beim Jugendnotdienst und behauptete, mit seinem Vater jahrelang in Wäldern gelebt zu haben, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte.
Er bestätigte damit einen Bericht der «Bild»-Zeitung. Laut Polizei kennt der Junge weder seinen Nachnamen, noch seine Herkunft. Es handelt sich womöglich um einen Vermisstenfall.
Die Identität des Jungen soll der Polizei zufolge nun in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus recherchiert werden. Auch Interpol wurde eingeschaltet. Es gebe Anhaltspunkte für die Glaubwürdigkeit der Aussagen, sagte der Sprecher. Der Junge, der sich Roy nennt, spreche fliessend Englisch und nur gebrochen Deutsch.
Nach Angaben des Jugendlichen lebten Vater und Sohn mehrere Jahre in Wäldern, bevor der Vater vor zwei Wochen gestorben sei. Der Junge will den Mann im Wald verscharrt haben. Die Polizei sucht daher ebenfalls nach dem Leichnam des Vaters, der dem Jugendlichen zufolge Ryan hiess.
Die Mutter sei vor etwa fünf Jahren bei einem Unfall gestorben. An die Zeit davor habe der Junge keine Erinnerung. Laut Polizei befindet er sich zurzeit in der Obhut des Jugendamts. Weil der Junge noch nicht volljährig sei, müsse ein amtlicher Vormund für ihn bestellt werden. Nach Angaben der Polizei ist der junge Mann in guter körperlicher Verfassung.