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Berner SVP-Spitze wagt Wahloffensive mit Schnegg und zwei Neuen

Keystone-SDA

Die bernische SVP strebt nach einem dritten Sitz im Regierungsrat. Bei den Wahlen 2026 soll der Bisherige Pierre Alain Schnegg zusammen mit den Grossräten Daniel Bichsel und Raphael Lanz antreten. Ziel ist der Ausbau der bürgerlichen Mehrheit.

(Keystone-SDA) Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen. Über den Antrag des Parteivorstands für eine Dreierkandidatur entscheiden die Delegierten am 19. August in Spiez, wie die SVP am Dienstag mitteilte.

Zurzeit hat die SVP zwei Sitze in der Kantonsregierung inne. Dass Christoph Neuhaus nicht mehr antritt, ist seit langem bekannt. Nun hat sich Pierre Alain Schnegg entschieden, eine weitere Amtszeit anzustreben. Den Entscheid teilte er am Montag der Partei mit.

Schnegg hält seit 2016 den garantierten Sitz des Berner Juras in der Kantonsregierung. Er setzte sich damals in einer Ersatzwahl gegen den SP-Bewerber durch.

Seither ist Bern wieder in bürgerlicher Hand. Die SVP hält zwei Sitze, FDP und Mitte je einen. Auf rotgrüner Seite hat die SP zwei Sitze und die Grünen einen.

Das Wahlziel im März 2026 sei es, dem rotgrünen Lager einen Sitz abzuluchsen, sagte Parteipräsident Manfred Bühler im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ob der Sitzgewinn der SVP auf Kosten der SP oder der Grünen gehe, spiele ihm keine Rolle.

Mit der FDP und Mitte stehe man im regen Austausch, sagte Bühler auf die Frage, ob die bürgerlichen Partner über die Offensivpläne der SVP vorab informiert worden seien. Jede Partei mache ihre Analyse.

Bekenntnis zu Bärtschi und Müller

Dass die SVP-Taktik die Wiederwahl von Mitte-Regierungsrätin Astrid Bärtschi oder FDP-Regierungsrat Philippe Müller gefährden könnte, glaubt Bühler nicht. «Beide geniessen unsere volle Unterstützung, und sie werden als Bisherige mit Glanzresultaten wiedergewählt werden.»

Mit den Grossräten Daniel Bichsel und Raphael Lanz hat die SVP zudem nach eigenem Bekunden zwei «erfahrene und überparteilich anerkannte Exekutivgrössen» am Start. Beide Bewerber seien für das anspruchsvolle Amt bestens geeignet. Bichsel ist Gemeindepräsident von Zollikofen, Lanz Stadtpräsident von Thun.

Auch Rotgrün will Mehrheit

SP und Grüne möchten ihrerseits die Mehrheit in der Regierung zurückerobern. Das Ziel erreichen wollen sie mit den SP-Kandidaturen von Regierungsrätin Evi Allemann und Grossrat Reto Müller, einer Grünen-Kandidatur sowie einer Bewerbung für den Jura-Sitz. Favorit ist dabei der ehemalige SP-Grossrat Hervé Gullotti.

Rotgrün regierte den Kanton bereits von 2006 bis 2016. Das Parlament blieb aber stets bürgerlich dominiert.

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