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Besuchermagnet im Ökopark

Die Hazienda, Prunkstück von Maurers Ökopark. (Bild: Erwin Dettling) swissinfo/Erwin Dettling

Das Prunkstück von Maurers Ökopark ist in den vergangenen zwei Jahren entstanden.

Der findige Schweizer liess eine halb zerfallene Hazienda restaurieren, wo die mexikanische Nonne und Dichterin Sor Juana Inés de la Cruz (1648-1695) einen Teil ihre Kinderjahre verbrachte.

Sor Juana lernte mit drei Jahren Lesen und studierte Latein, Portugiesisch und die Aztekensprache Náhuatl, Philosophie, Astronomie und Medizin. Mit 16 Jahren wurde das begabte Mädchen von der Vizekönigin Neuspaniens entdeckt und an den Hof geholt.

Ernesto S. Maurer hat die restaurierte Hazienda zu einem Kultur- und Begegnungszentrum gemacht, wo Vorträge und Seminare über die berühmte Bewohnerin und über regionale Themen stattfinden.

Interessierte Zeitgenossen und Besucher von Maurers Hazienda erfahren Einzelheiten über die wichtigste Dichtung von Sor Inés de la Cruz: ” Der Traum”. Sor Inés betrat mit ihrem Werk die geheiligte Domäne und das verbotene Terrain der theologischen Diskussion, und bezahlte dafür mit ihrem Leben.

Gescheitert am inquisitorischen Zeitgeist

Sor Juana Inés de la Cruz überlebte den inquisitorischen Zeitgeist im siebzehnten Jahrhundert nicht: “Ihre Gelehrsamkeit, gepaart mit ihrer Schönheit … sind eine grössere Geissel (…), hätte Gott diesem Königreich kaum senden können”, schrieb damals der Jesuit Nuñez de Miranda, der Beichtvater von Sor Juana Inés de la Cruz.

In der letzten Phase ihres Lebens wurde die selbstbewusste Dichtern in die Einsamkeit und in die Enge getrieben und gebrochen. Ein Jahr vor ihrem Tod, unterschrieb sie mit ihrem eigenen Blut ein Schriftstück und verzichtet auf das Studium und ihr Schreiben: “Ich – die Unwürdigste der Welt.” Am 17.4.1695 stirbt Sor Inés de la Cruz an der Pest und wird in der Nähe eines Klosters in ein Massengrab geworfen.

swissinfo, Erwin Dettling, Mexiko

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