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BMW bekräftigt Führungsanspruch

MÜNCHEN (awp international) – Der Münchner Autobauer BMW will nach einem gelungenen Jahresauftakt den Spitzenplatz behaupten. «Wir werden unsere Führungsposition in der Automobilindustrie ausbauen», sagte BMW-Chef Norbert Reithofer bei der Hauptversammlung am Donnerstag laut Redetext. BMW gilt als weltweit führender Premiumhersteller, mit dem vor allem der bayerische Nachbar Audi und Daimler im Wettbewerb stehen.
«2011 ist unser Jahr der Chancen», sagte Reithofer. «Wir wollen mehr Automobile ausliefern als jemals zuvor – deutlich über 1,5 Millionen Fahrzeuge», bekräftigte der BMW-Chef das schon bekannte Absatzziel. Dabei sollen alle drei Konzernmarken BMW, Mini und Rolls-Royce auf neue Bestwerte kommen. Das Autogeschäft soll 2011 bei der Profitabilität eine Marge auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als acht Prozent aufweisen. Im ersten Quartal erreichte die Sparte eine Rendite von fast 12 Prozent. Nach dem Rekordjahr 2010 soll das Konzernergebnis in diesem Jahr noch einmal verbessert werden.
Um dem Wachstum in den Schwellenländern gerecht zu werden, erwägt der Konzern weitere Fertigungsstätten in den neuen Märkten. Neben Brasilien werde eine Montage in den Ländern Russland, Indien, Korea oder Türkei geprüft, sagte Reithofer. Bislang fertigt BMW ausser in Deutschland hauptsächlich in den USA und in China sowie in kleineren Stückzahlen in Indien und Südafrika. Die Wagen der britischen Tochter Mini laufen mehrheitlich in Oxford vom Band.
BMW hatte einen blendenden Jahresauftakt hingelegt: Im ersten Quartal vervierfachte sich das EBIT auf 1,9 Milliarden Euro. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf gut 16 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich blieben 1,2 Milliarden Euro, nach 324 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Autoabsatz ist in den ersten vier Monaten des Jahres um ein Fünftel gewachsen.
Reithofer betonte, BMW solle auch künftig eigenständig bleiben und ausschliesslich Fahrzeuge im hochpreisigen Premiumsegment anbieten. Hinzukommen soll ein breiteres Angebot an Mobilitätsdienstleistungen. Dabei geht es um Formen des erweiterten Car-Sharings, bei denen die Nutzer das Auto nicht mehr besitzen, sondern für eine bestimmte Zeit mieten. Diese Angebote sind besonders bei Elektroautos interessant, die in der Anschaffung noch als teuer gelten. BMW will mit dem i3 in zwei Jahren sein erstes rein elektrisch betriebenes Fahrzeug auf den Markt bringen. Ausser an den neuen alternativen Antrieben arbeiten die Münchner aber auch daran, den Verbrauch von Verbrennungsmotoren weiter zu senken.
Die Katastrophen in Japan haben den Angaben zufolge keine nennenswerten Auswirkungen auf den Konzern. BMW habe dort nur vereinzelt direkte Lieferanten.
Vom erfolgreichsten Jahr der Unternehmensgeschichte 2010 sollen die Mitarbeiter ebenfalls kräftig profitieren. Tarifmitarbeiter erhalten im Durchschnitt einen Bonus von 5.840 Euro. Im laufenden Jahr will BMW 2.000 neue Stellen schaffen, mehr als die Hälfte davon in Deutschland. Die Dividende für das vergangene Jahr liegt mit 1,30 Euro je Stammaktie und 1,32 Euro für die Vorzugsaktionäre ebenfalls auf Rekordniveau.
2010 erwirtschaftete der Konzern Erlöse von 60,5 Milliarden Euro und verdiente 3,2 Milliarden Euro. Insgesamt wurden 1,46 Millionen Autos abgesetzt./dct/tw

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