BÖRSENÜBERBLICK INTERNATIONAL
FRANKFURT (awp international)
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AKTIEN
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DEUTSCHLAND: – SCHWÄCHER ERWARTET – Nach der Erleichterungsrally zu Wochenbeginn in Folge des Milliarden-Auffangnetzes für schwache EU-Mitglieder dürfte der deutsche Aktienmarkt am Dienstag wieder den Rückwärtsgang einlegen. Finspreads taxierte den deutschen Leitindex am Morgen 0,91 Prozent tiefer bei 5.963 Punkten, nachdem der Leitindex vortags um 5,30 Prozent über die Marke von 6.000 Punkten gesprungen war. Mit Blick auf den bereits wieder deutlich schwächeren Euro und die asiatischen Märkte scheint die Erleichterung zumindest teilweise wieder verflogen. Auch der der Future auf den am Vortag noch sehr festen Dow Jones Industrial Average (DJIA) verlor seit dem Xetra-Handelsschluss am Montag 0,61 Prozent. Der Nikkei-225-Index und der Hang-Seng-Index tendierten in Asien ebenfalls schwächer. Im Fokus steht zunächst eine Flut von Quartalsberichten, darunter Eon , K+S und Deutsche Post aus dem Dax.
USA: – DEUTLICHE GEWINNE – Der Beschluss eines milliardenschweren Rettungsschirms für die Euro-Zone hatte die US-Börsen am Montag mit deutlichen Kursgewinnen in die Woche starten lassen. Ein Börsianer nannte das Volumen des Auffangschirms für finanzschwache Länder der Euro-Zone beeindruckend. Die EU-Mitgliedsstaaten hätten gezeigt, dass sie handlungsfähig seien, wenn es darauf ankomme. Die Staatengemeinschaft hatte sich darauf geeinigt, Euro-Länder in Notlage mit Krediten von bis zu 500 Milliarden Euro zu unterstützen. Dazu können bis zu 250 Milliarden Euro vom Internationalen Währungsfonds (IWF) kommen. Die Europäische Zentralbank (EZB) unterstützt das Hilfspaket mit dem Ankauf von Staatsanleihen.
JAPAN: – LEICHTE VERLUSTE – Sorgen über die langfristigen Perspektiven der Eurozone haben in Japan im späteren Handel für Verluste gesorgt. Vor allem die Anteilsscheine von Mizuho Financial kamen nach Spekulationen über eine Kapitalerhöhung unter die Räder.
DAX 6.017,91 +5,30%
XDAX 5.999,34 +5,19%
EuroSTOXX 50 2.758,89 +10,35%
Stoxx50 2.498,40 +7,34%
DJIA 10.785,14 +3,90%
S&P 500 1.159,73 +4,40%
NASDAQ 100 1.942,61 +5,04%
Nikkei 10.460,00 -0,67% (7:15 Uhr)
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ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
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RENTEN: – ETWAS FESTER ERWARTET – (BUND-FLASH IM BÖ-SLOT) Am deutschen Anleihenmarkt rechnen Experten am Dienstag nach einem Kurseinbruch vom Vortag mit einer leichten Erholung zum Handelsauftakt. «Die schwachen asiatischen Aktienmärkte sollten den Bund-Future gut unterstützen», schreibt die HSH Nordbank in ihrem Morgenkommentar. Insgesamt dürfte der Bund Future «auf ruhigerem Terrain handeln». Eine wichtige charttechnische Marke liege bei rund 125,50 Punkten. Sollte sie unterschritten werden, besteht Rückschlagspotenzial bis rund 124,40 Punkte.
Bund-Future 125,49 -1,24%
T-Note-Future 119,11 0,14%
T-Bond-Future 121,09 0,21%
DEVISEN: – PENDELT UM 1,27 US-DOLLAR – Der Euro ist am Dienstagmorgen weiter um die Marke von 1,27 US-Dollar gependelt. Die Gemeinschaftswährung hatte bereits am Montag nach einem zwischenzeitlichen deutlichen Kursanstieg wieder an Wert verloren. Zuletzt kostete die 1,2732 US-Dollar. Der am Wochenende durch die EU beschlossene Auffangschirm für finanzschwache Euro-Länder hatte dem Euro kurzzeitig Rückenwind gegeben. allerdings mehrten sich nun die Sorgen um die langfristige Finanzstärke des Euro-Raumes, hiess es am Markt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagmittag auf 1,2969 (Freitag: 1,2746) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7711 (0,7846) Euro.
(Alle Kurse 7:15 Uhr)
Euro/USD 1,2721 -0,50%
USD/Yen 92,62 -0,79%
Euro/Yen 117,85 -1,28%
ROHÖL – SCHWÄCHER – Die Ölpreise sind nach einem starken Anstieg zu Beginn der Woche am Dienstag wieder zurückgefallen. Die Euphorie der Märkte nach der Einigung zu einem Rettungsschirm für finanzschwache Euro-Staaten habe sich deutlich abgeschwächt, hiess es von Händlern. Trotz eines überraschend umfangreichen Rettungsschirms für angeschlagene Euro-Staaten gebe es an den Rohstoffmärkten nach wie vor Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Schuldenkrise in der Euro-Zone, sagte ein Rohstoffexperte. Seiner Einschätzung nach sei die Krise noch nicht überstanden und die Anleger nach wie vor nervös.
WTI (NYMEX) 76,37 -0,43 USD (7:15 Uhr)
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PRESSESCHAU
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– EADS-Tochter könnte mittelfristig auch im Automobilbau aktiv werden; FTD, S. 9
– Post beim Verkauf des französischen Paketdienstes auf der Zielgeraden; FTD, S. 12
– Dubai Holding engagiert Finanzberater für mögliche Umschuldung; WSJ, S. 22
– Londoner Versicherungsmakler Hyperion will spätestens 2012 an die Börse, FTD, S. 16
– Finanzhistoriker warnt vor weichem Euro; HB; Interview, S. 8, 9
– Eisenacher Werk liegt beim Opel-Kleinwagen vorn; HB, S. 29
– BASF könnte in kommenden Tagen Gebot für Cognis vorlegen; FAZ S. 19
– Bundesbank-Chef: Anleihekauf durch EZB birgt erhebliche Risiken; BöZ S. 1;
– VW-Chef: Können Krise noch nicht ganz abhaken; Gespräch; Bild S. 3;
– RWI-Chef Schmidt kritisiert Euro-Rettungspaket scharf; Bild Online
– Ebay-Deutschlandchef sieht Wandel zum ‹Social Commerce› als grundlegend an; Gespräch; FAZ S. 19;
– Koch fordert weitere Einsparungen; Hamburger Abendblatt
– Presse: Air France-KLM setzt A 380 auf Kurzstrecke für Ausbildung ein; Figaro
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/rum