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Afrika bleibt Schwerpunkt der Schweizer Entwicklungshilfe

Afrika bleibt ein Schwerpunkt der Schweizer Entwicklungshilfe. Aller Negativmeldungen zum Trotz habe sich auch einiges zum Guten entwickelt, sagte Deza-Direktor Walter Fust. Dieses Jahr sind rund 200 Millionen Franken für Afrika vorgesehen.

Afrika bleibt ein Schwerpunkt der Schweizer Entwicklungshilfe. Aller Negativmeldungen zum Trotz habe sich auf dem Kontinent aber einiges zum Guten entwickelt, sagte Deza-Direktor Walter Fust. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) unterstützt Afrika dieses Jahr mit rund 200 Millionen Franken.

«Afrika ist nicht gleich Kongo oder Sudan, ebenso wenig wie Europa nicht gleich Kosovo oder Bosnien ist», sagte Fust an der Jahresmedienkonferenz am Montag (24.01.) in Bern. Es gehe darum, von Afrika ein nuanciertes Bild zu vermitteln. Dieses zeige nicht nur Kriege, Not und Katastrophen sondern auch das «andere Afrika», jenes des Fortschritts, der Vielfalt und der Lebensfreude. Bemühungen um Rechtsgleichheit und Demokratie machten Fortschritte. Viele Länder hätten erstmals freie Wahlen durchgeführt, eine Reihe von Volkswirtschaften erzielten ein Wachstum. Und die Sahelzone habe trotz Dürre seit 26 Jahren keine Hungersnot mehr erlebt.

Die eigenen Anstrengungen der afrikanischen Länder unterstütze die Schweiz unter anderem in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit, Dezentralisierung, mit der Entwicklung von Handwerk und Kleinunternehmen sowie Selbsthilfeprogrammen für Frauen.

Die geografischen Schwerpunkte der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit liegen in Benin, Burkina Faso, Mali, Niger, Tschad, Tansania und Mosambik. In diesen Staaten ist die Schweiz mit einem eigenen Büro vertreten. In Mosambik etwa unterstützt die Schweiz die Reform des maroden Polizeiwesens. Die Deza finanziert die Weiterbildung von Polizisten und eine Koordinationsstelle im Innenministerium. Zudem wird die Ausbildung von 115 Offizieren an einer neuen Polizeiakademie mitgetragen.

Als Zeichen des Erfolgs führt die Deza die spürbar höhere Sicherheit in den grösseren Städten des einst vom Bürgerkrieg erschütterten Landes an. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen von Anfang Dezember letzten Jahres seien ohne nennenswerte Gewaltausbrüche abgelaufen. Weiter finanziert die Deza Fernsehprogramme, die die Bevölkerung auf ihre Rechte und Pflichten bezüglich Recht und Ordnung sensibilisiere. 1996 hatte die Schweiz die Gewalt in Mosambik am eigenen Leib erfahren, als eine Mitarbeiterin der Deza ermordet wurde.

In Mali, Burkina Faso und Benin lancierte die Deza 1993 und 1994 Unterstützungsprogramme für Handwerksbetriebe. Auch hier zeigten sich laut Deza ermutigende Resultate. Der Handwerkssektor in den Bereichen Textilien, Leder, Metall, Holz, Bau, Mechanik und Verarbeitung stecke heute mitten im Aufschwung. Handwerksbetriebe hätten einen wichtigen Platz auf den Märkten erobert. In Burkina Faso hätten viele Unternehmen den informellen Sektor verlassen, bildeten Lehrlinge aus, stellten Angestellte ein und zahlten Steuern.

Ebenfalls tätig ist die Deza mit Sonderprogrammen in Südafrika, Madagaskar und Ruanda. Sonderprogramme kommen dort zum Zug, wo die Voraussetzungen für eine Entwicklungszusammenarbeit nicht erfüllt sind, die Schweiz dennoch helfen will. Neben den Projekten in den sieben Schwerpunktländern und den Sonderprogrammen über insgesamt 145,8 Millionen Franken leistet die Schweiz in Afrika dieses Jahr humanitäre Hilfe für 54 Millionen Franken. Schwerpunkte sind die Länder Liberia, Sierra Leone, Eritrea, Äthiopien, Somalia, Sudan, Ruanda, Burundi, Tansania, Kongo und Angola.

SRI und Agenturen

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